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Reparatur: „Es zahlt sich fast immer aus“

Anna Stadler, 16.06.2020 18:03

LINZ. Die Schuhe sind an der Ferse durchgelaufen, der Pulli hat ein Loch. Wohl ein Fall für die Tonne? Mitnichten, denn viele Kleidungsstücke und Schuhe lassen sich reparieren. Zahlreiche Schuster und Schneiderin können helfen.

Die meisten Schuhe lassen sich reparieren, weiß Schuster Orhan Adem. (Foto: Tips/Stadler)
Die meisten Schuhe lassen sich reparieren, weiß Schuster Orhan Adem. (Foto: Tips/Stadler)

„Das meiste lässt sich reparieren“, erzählt Orhan Adem von der Schuhklinik Ogi am Linzer Südbahnhofmarkt. Dies sei jedoch etwas in Vergessenheit geraten. So würden Ältere noch öfters ihre Schuhe zum Reparieren bringen, Jüngere würden diese schneller wegwerfen. Dabei zahle sich die Reparatur in vielen Fällen aus. „Wenn es ein gut gemachter Schuh ist, zahlt es sich fast immer aus“, so der Profi. Eines der gängigsten Probleme sei zum Beispiel ein abgelaufener Fersenbereich – der Schuster zeigt auch gleich das Problem her: „Hier zum Beispiel ein schönes Paar Schuhe von Ara. Die sind ok, aber der Absatz ist kaputt – abgelaufen. Das kostet zum Beispiel 18 Euro.“ Sein Rat im Zweifelsfall: „Einfach vorbeikommen damit. Ich schaue es mir an und sage dann den Preis für die Reparatur. Der Kunde entscheidet dann, ob es sich auszahlt.“ Doch nicht nur Schuhe werden beim Schuster repariert: Von Handtaschen bis hin zu Motorradhandschuhen verlängert der Profi die Lebensdauer vieler Gegenstände.

Stopfen, flicken und ändern

Auch in der Kunststopferei Leitner wird repariert, egal ob bei der Hose der Saum runtergetreten ist oder der Lieblingspulli ein Loch hat.  Auch hier lautet die Devise: einfach vorbeikommen. „Das muss man individuell entscheiden, ob sich etwas reparieren lässt“, erklärt Karina Leitner. „Die kleinen Sachen schauen wir auch, dass wir gleich wieder fertig bringen.“ So manches kann noch am selben Tag wieder abgeholt werden. Änderungen an Kleidungsstücken werden ebenfalls vorgenommen.

Leitner: „Die Arbeit wird immer mehr“

Generell beobachtet Karina Leitner einen wiederauflebenden Trend hin zur Reparatur: „Die Arbeit wird immer mehr. Zum einen gibt es ein Umweltbewusstsein, dass die Leute sagen, 'Ich mag es nicht wegschmeißen, ich mag es lieber herrichten lassen“. Zum anderen werden die Allergien immer mehr, sodass die Leute keine Kunstfaser mehr tragen oder auch keine hochbehandelte, giftige Baumwolle, sondern Natrufasern und biozertifizierte Fasern. Die sind dann natürlich teurer und das lässt man dann auch herrichten.“ Für ihr Geschäft ist die Inhaberin gerade auf der Suche nach einer Nachfolge bzw. einem Auszubildenden.


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