Luger lädt Kinder zum Onlinebesuch des Rathauses ein (Update 12. Februar, 13.26 Uhr)
LINZ. Vor den Maßnahmen zur Einschränkung der Corona-Pandemie im März führte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger regelmäßig Schüler durch das Alte Rathaus. Am Freitag, 12. Februar wurde erstmals ein virtueller Einblick in die Arbeit im Rathaus gegeben. Update: Die Grünen und die FPÖ Linz kritisieren, dass Eltern bei der Anmeldung ihrer Kinder Kontaktdaten wie die E-Mailadresse bekannt geben mussten.
Bis März 2020 kamen regelmäßig dritte Klassen der Volksschulen ins Alte Rathaus in Linz. Dort erhielten sie eine Führung von Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und konnten Fragen, etwa zum Tagesablauf des Stadtoberhaupts, stellen. Da Luger den Ausfall der Besuche laut Stadt Linz bedaure und diese als willkommene Abwechslung im Management-Alltag gesehen habe, lud der Politiker nun zum „1. Linzer KORB - Kinder-Online-Rathaus-Besuch“. Dafür konnten Eltern ihre Kinder bis einschließlich Donnerstag, 11. Februar, auf der Webseite von Klaus Luger anmelden. Bei der Gelegenheit ließen sich auch Fragen und Anregungen hochladen.
Kritik zur Vorgehensweise von Grünen und FPÖ: „Vermischung von Amts- und Parteiagenden“
Da Eltern bei der Anmeldung ihrer Kinder Kontaktdaten anzugeben hatten, äußern die Linzer FPÖ und die Grünen Kritik an der Vorgehensweise. „Es ist ein gutes Angebot der Stadt Linz, dass alle dritten Volksschulklassen das Rathaus besichtigen können. So wird ihnen in kleinen Schritten die Stadtpolitik nähergebracht und Interesse geweckt. Diese kindliche Neugier jedoch scheinbar für politische Werbung zu nutzen, halte ich für äußerst bedenklich. Warum müssen sich Eltern, die ihre Kinder zur Corona-bedingten Online-Besichtigung des Rathauses anmelden wollen, mit der Zusendung von SPÖ Informationsmaterial einverstanden erklären? Bietet Bürgermeister Luger die Rathausführung etwa nicht in der Funktion des Bürgermeisters, sondern als SPÖ-Oberhaupt an? Das passt wohl wirklich nicht zusammen“, meint etwa die freiheitliche Gemeinderätin Martina Krendl. Krendl fordert Luger auf, die Ungereimtheiten zu klären.
Von einer „Vermischung von Amts- und Parteiagenden“ sprechen auch die Linzer Grünen. Wer den Link zur Anmeldung verwendete, habe sich plötzlich auf der Webseite des Bürgermeisters wiedergefunden. Dort musste nicht nur die E-Mailadresse angegeben, sondern auch der elektronischen Speicherung der Daten zugestimmt werden. „Diese Vorgangsweise ist absolut unsauber und rund sieben Monate vor den Gemeinderats- und Bürgermeister-Bürgermeisterinnen-Wahlen wohl nicht zufällig gewählt. Ich fordere den Bürgermeister auf, solche Tricks zu unterlassen und seine Funktionen als Bürgermeister nicht für den Versuch zu verwenden, Vorteile für seine Partei bei den Wahlen zu lukrieren“, sagt der Klubobmann der Grünen Linz Helge Langer.
Am Freitag, 12. Februar, von 13 bis 14 Uhr beantwortete der Bürgermeister live möglichst viele der eingereichten Fragestellungen und zeigte den Kindern sein Büro. Eltern, die vor der Pandemie nicht dabei sein konnten, waren ebenfalls willkommen.
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