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Rettungshubschrauber Christophorus 10 ist seit 20 Jahren unterwegs

Wurzer Katharina, 01.04.2021 13:29

HÖRSCHING/LINZ. Seit 1. April 2001 ist der Hubschrauber Christophorus 10 (C10) der ÖAMTC Flugrettung im Einsatz. Mehr als 20.000 Mal hob das Team bereits ab, um Menschenleben zu retten. Knapp die Hälfte der Einsätze sind internistische und neurologische Notfälle. Danach folgen Arbeits- und Haushaltsunfälle sowie Verkehrsunfälle.

Der Rettungshubschrauber Christophorus 10 (C10) wurde 20 Jahre alt. Er kommt vor allem bei internistischen und neurologischen Notfällen, aber auch Arbeits- und Haushaltsunfällen sowie Verkehrsunfällen zum Einsatz. (Foto: ÖAMTC Flugrettung)

Von 1998 bis 31. März 2001 erfolgte die Rettung aus der Luft in Oberösterreich noch durch die Crew des Martin 2, Rettungshubschrauber des Innenministeriums. Seit 1. April 2001 meldet sich das Team des Christophorus 10 jeden Morgen bei der Einsatzzentrale des OÖ. Roten Kreuzes einsatzbereit. Standort der ÖAMTC Flugrettung ist Linz/Hörsching. „Mehr als 1.000 Mal pro Jahr hob die Crew des Christophorus 10 ab. Rund 74 Prozent der Rettungsflüge von Christophorus 10 sind Primäreinsätze, bei denen das Notfallteam direkt zum Verletzten kommt und die lebensnotwendige Erstversorgung vornimmt. Zu 94 Prozent liegt der Notfallort in Oberösterreich. Knapp die Hälfte der Rettungsflüge gelten internistischen und neurologischen Notfällen. An zweiter Stelle der Einsatzstatistik liegen Arbeits- und Haushaltsunfälle, gefolgt von Verkehrsunfällen“, berichtet Karl Pramendorfer, Präsident ÖAMTC Oberösterreich.

Dreier-Team im Einsatz

Das speziell ausgebildete Team der Flugrettung setzt sich aus drei Personen zusammen, dem Flugrettungsarzt, Flugretter und Pilot. Während sich Flugretter vom OÖ. Roten Kreuz und Flugrettungsärzte vom Linzer Kepler Universitätsklinikum rekrutieren, sind Piloten Angestellte des ÖAMTC. „Die besonderen Herausforderungen der Flugrettungsärzte beziehungsweise des gesamten Flugrettungsteams sind vor allem die Bedingungen, unter denen gearbeitet wird. Wir befinden uns in der Regel im freien Gelände, am Berg oder in der beengten Kabine des Hubschraubers. Außerdem ist zumeist die Erkrankungs- beziehungsweise Verletzungsschwere der Notfallpatienten in der Flugrettung verglichen mit dem bodengebundenen Notarztdienst höher“, führt Martin Dünser, stellvertretender leitender Flugrettungsarzt am Kepler Universitätsklinikum aus. Durchschnittlich würden 13 Minuten vergehen, bis Flugretter und Arzt am Notfallort eintreffen. Im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte hätten sich sowohl die Ausbildungen des Teams als auch die Ausrüstung weiterentwickelt. So werde etwa seit einem Jahr ein handliches Ultraschallgerät im Tablet-Format mitgeführt, um diagnostische oder prognostische Aussagen bei Patienten zu treffen. Zukünftig werde ein eigener Einsatzrucksack für Schwerverletzte mitgeführt.

Neue Notarzthubschrauber

Mitte Dezember vergangenen Jahres unterzeichnete die ÖAMTC Flugrettung einen Kaufvertrag von fünf Notarzthubschraubern vom Typ Airbus Helicopters H135, inklusive einer Option auf einen sechsten. Diese Notarzthubschrauber seien laut der Geschäftsführung der ÖAMTC Flugrettung leistungsstärker, beispielsweise in Bezug auf das Wetter. „Der große Unsicherheitsfaktor ist das Wetter, insbesondere Wind, Nebel und die einbrechende Dunkelheit. Mit dieser Entscheidung stellen wir die Weichen für die nächsten zehn Jahre, denn der deutlich leistungsstärkere und für Instrumentenflug zugelassene Hubschrauber bringt uns der Vision an jedem Ort, zu jeder Zeit und bei jedem Wetter helfen zu können, einen entscheidenden Schritt näher. Die Sicherheit der Crew sowie der Patientinnen und Patienten muss bei jedem Einsatz gewährleistet sein“, sagt Reinhard Kraxner, Geschäftsführer ÖAMTC-Flugrettung.

Gratulationen von Christine Haberlander und Walter Aichinger

Anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums des Christophorus 10 gratulierten unter anderem Walter Aichinger, Präsident des OÖ. Roten Kreuzes, Norbert Draskovits, Geschäftsführer des Linz Airport und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander. „20 Jahre ist es nun schon her, dass die Flugrettung am Standort in Linz-Hörsching von der Crew des ÖAMTC Christophorus 10 übernommen wurde. Nahezu täglich fliegt der Hubschrauber aus und das überwiegend für Notarzteinsätze. Der Hubschrauber ist ein unverzichtbarer Bestandteil der oberösterreichischen Rettungslandschaft. Ich danke allen ganz herzlich, die sich tagtäglich dafür einsetzen, die Leben anderer Menschen zu retten. Ich wünsche allen auch weiterhin alles Gute bei Ihren Einsätzen, und dass die Retter in der Not auch selbst stets sicher unterwegs sind“, hält Haberlander (ÖVP) fest. Der Präsident des OÖ. Roten Kreuzes weist darauf hin, dass sich das Bild der Hilfe mit dem Wandel der Gesellschaft ändere. Flugretter würden „auch in kritischen Situationen einen kühlen Kopf bewahren“. 


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