Gelände von Swingolf wurde für einen Nachmittag zum Raketenstartplatz
LINZ. Das Golfgelände von Swingolf in Urfahr wurde für einen Nachmittag in einen Raketenstartplatz umgewidmet. 22 Studierende des JKU Studiums Maschinenbau und ein Kunststofftechniker hatten Wasserraketen gebaut, die bis zu 60 Meter Höhe erreichten.
In sechs Teams arbeiteten die Maschinenbau-Studierenden des zweiten Semesters an ihren Wasserraketen. Von der Konzeptentwicklung über Berechnungen zur Flugbahn bis hin zu Sicherheitstests wie Landegeschwindigkeit erhielten sie Unterstützungen von Lehrenden aus den Instituten für Leichtbau und Strömungslehre. Angefertigt wurden die Raketen schließlich in der Grand Garage Linz, wo ein Budget von rund 130 Euro pro Projekt zur Verfügung stand.
Vorgaben wie ferngesteuerter Abschuss
Zu beachten hatten die Studierenden verschiedene Vorgaben wie einen ferngesteuerten Abschuss der Rakete und einen maximalen Luftdruck von 13 bar. „Am meisten Zeit in Anspruch genommen und auch die größte Herausforderung war wahrscheinlich die Entwicklung eines Konzeptes. Das Konzept muss gut überlegt und geplant sein, damit im späteren Verlauf auch alles funktioniert“, schildert Katharina Weingartshofer, die mit ihren Teamkollegen Jakob Eckerstorfer, Jürgen Ottensamer und Alfred Chisom auf dem zweiten Platz landete. Sieger wurden Petar Marcinkovic, Fabian Steinmaurer, Christian Stöttner und Thomas Trenzinger, deren Rakete 35 Meter hoch flog. Allerdings mussten sie den Start manuell auslösen, da die „Mechanik“ der elektronischen Abschussvorrichtung versagte. „Der enge Zeitplan war fordernd. Für den ferngesteuerten Auslösemechanismus entschieden wir uns für die Verwendung von Lego-Bauteilen“, führt Trenzinger aus, dem es nun Spaß machen würde, an einem Flugtaxi zu arbeiten. Insgesamt erreichten die Raketen bis zu 60 Meter Höhe, wobei eine nicht abhob.
„Ingenieursarbeit geschieht nicht im stillen Kämmerlein“
„Aber es geht nicht um Perfektion, sondern ums Tüfteln, Lösungen finden und viel Spaß dabei haben. Ingenieursarbeit geschieht nicht im stillen Kämmerlein. Teamwork ist unerlässlich. Das wollten wir ebenso vermitteln wie interdisziplinäres technisches Know-how. Und wir wollten den Studierenden ermöglichen, einander besser kennenzulernen. Das ist bisher durch die Pandemie natürlich nur sehr eingeschränkt geschehen, aber gerade in der Studieneingangsphase sehr wichtig“, sagt Lehrveranstaltungsleiter Christoph Kralovec.
Maschinenbau wird seit letztem Jahr an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz angeboten. Das Studium vereint Aspekte von Mechatronik, Elektronik und Informatik. Zu weiteren Projekten von Studierenden zählen autonome Bagger, eine Fertigungsstraße für Motocrossmaschinen und ein Exoskelett für Reha-Patienten.
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