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Erster Tunnel beim Westring ist durchgeschlagen

Wurzer Katharina, 06.09.2021 22:10

LINZ. Der erste Tunnel für die Anschlussstelle der Autobahn A26 ist durchgeschlagen. Das Tunnelsystem ist insgesamt 3.200 Meter lang und soll größtenteils gemeinsam mit der Brücke im Sommer 2024 für den Verkehr freigegeben werden.

  1 / 10   Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Tunnelpatin Bettina Stelzer-Wögerer und Vizebürgermeister Markus Hein besichtigten am Montag, 6. September, die Baustelle des Linzer Westrings. (Foto: Land OÖ/Max Mayrhofer)

Seit Mai 2020 werden die Arbeiten für die Stollen nördlich und südlich der Donau durchgeführt. Zukünftig sollen hier die Auf- und Abfahrten der Brücke (von und zu den Landesstraßen B127 und B129) beim Linzer Westring stehen. Konkret sind vier Auffahrtstunnel zur Brücke geplant, die gemeinsam etwa 3.200 Meter lang sein sollen. Derzeit führen Tunnelspezialisten bis zu vier Sprengungen täglich durch und arbeiten sich auf diese Weise durch den Berg vor.

Politiker besichtigten Baustelle

Am Montag, 6. September, besuchten Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP), Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) und der Linzer Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) gemeinsam mit dem Westring-Projekteiter Franz Sempelmann den ersten durchgeschlagenen Tunnel. Die letzte Sprengung, die den Blick auf die Donau freigab, löste die Tunnelpatin Bettina Stelzer-Wögerer aus. „Ich danke dem gesamten Tunnelbau-Team und allen Mineurinnen und Mineuren für die unermüdliche und verlässliche Arbeit und für den großen und oftmals auch gefährlichen Einsatz. Vor allem wünsche ich auch weiterhin einen unfallfreien und sicheren Bau“, sagte sie. Der Westring stehe nicht nur für eine Entlastung der Pendler, sondern auch für mehr Lebensqualität und für eine Stärkung des gesamten Standorts, ergänzte der Landeshauptmann bei seinem Baustellenbesuch: „Wenn wir Arbeitsplätze und Wohlstand sichern sowie unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern wollen, müssen wir auch eine leistungsfähige Infrastruktur bieten. Der Westring ist ein zentrales Zeichen dafür“.

Verkehrsfreigabe im Sommer 2024

Bis der Tunnelkomplex und die Brücke für den Verkehr freigegeben werden sollen, werden noch fast drei Jahre vergehen. Nach dem Durchschlagen der Tunnel sind Betonierarbeiten für die sogenannte Tunnel-Innenschale und der Einbau der elektrotechnischen Ausrüstung vorgesehen. Dazu zählen unter anderem die Beleuchtung, Belüftung, Funkanlagen, Notruf und Videosysteme. Bereits ab Oktober werden die Trageseile der Hängebrücke montiert. Ab Frühjahr 2022 werden Stahlelemente mithilfe von Schiffen an die Trageseile angebracht und aneinandergeschweißt. Anschließend wird die Fahrbahn betoniert.

„Der Bau der A26 Donaubrücke ist ein Projekt der Superlative. Technik, Baulogistik und Menschen leisten hier Beeindruckendes. Durch das A26 Westringprojekt wird viel Verkehr sinnvoll auf das hochrangige Netz verlagert und das städtische Straßennetz somit deutlich entlastet. Bereits mit der Verkehrsfreigabe im Sommer 2024 sollen die Rudolfstraße und die Nibelungenbrücke um rund 20.000 Autos entlastet werden“, sind Steinkellner und Hein überzeugt. Anders sehen das Kritiker wie die Linzer Grünen, KPÖ oder Bürgerinitiativen. Ihre Kritikpunkte sind wie berichtet unter anderem die Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt - Laut den Grünen beispielsweise würden neue Autobahnen noch mehr Verkehr anziehen - , die Gesundheit der Menschen und die als zu hoch empfundenen Kosten.

743 Millionen Euro Kosten

Insgesamt soll das Projekt 743 Millionen Euro kosten. Das sind knapp 100 Millionen Euro mehr als veranschlagt. Die erste Etappe der A26 kostet rund 260 Millionen Euro, die sich jeweils etwa zur Hälfte auf die Brücke sowie den Tunnel verteilen. 85 Prozent werden vom Bauherrn Asfinag, zehn vom Land Oberösterreich und fünf von der Stadt Linz übernommen.


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