Tips Redaktion
Nicole Dirnberger,
27.06.2022 10:35 Uhr LINZ. „Ein Ausflug mit Pflegebedürftigen ist oft beschwerlich und umständlich. Allein das Umsteigen in ein Auto birgt Sturzgefahren“, beschreibt die diplomierte Pflegerin und Plus-Gemeinderätin Renate Pühringer die tagtägliche Situation vieler Bewohner und Angehörigen im Heim. Auch für Menschen mit Beeinträchtigungen stellt dieses Szenario eine Gefahr dar. In Linz startet daher ein Pilotprojekt mit sogenannten Rollstuhl-Dreiräder. „In ein paar Jahren könnten hunderte in Linz unterwegs sein.“
In der Gemeinderatssitzung am 30. Juni stellt die Plus-Fraktion den Antrag, ein Pilotprojekt mit Rollstuhl-Dreirädern in Linz zu initiieren. Ein solches, spezielles Lastenrad soll probeweise für Linz angekauft werden. Mit unterstützendem Elektromotor nimmt das Rad vorne auf der Ladefläche die Person im Rollstuhl auf. Dazu sind weder viel Kraftaufwand noch Hebehilfen nötig. Der Fahrer sitzt unmittelbar dahinter, es kann gut miteinander gesprochen werden. So kann auch spontan die Route gestaltet oder an besonderen Plätzen stehen geblieben werden.
Müheloser Transfer entfällt
„Entscheidend ist, dass ein mühevoller Transfer für gehbehinderte Menschen entfällt. Die Person im Rollstuhl kann an jedem beliebigen Ort auf das Rollstuhl-Dreirad hinauf oder hinunterfahren. Dafür gibt es sogar eine kleine Winde, um absolut sicher zu gehen. Ausflüge am Rollstuhl-Dreirad können auch von Angehörigen und Freunden begleitet werden und ermöglichen so besondere gemeinsame Momente“, so Pühringer über die Vorzüge des Rollstuhl-Dreirades.
Bald bei jedem Altersheim ein Ausflugsrad?
„Unser Ziel ist, dass jeder Mensch, der auf einen Rollstuhl angewiesen ist, die Möglichkeit hat, einen Dreirad-Ausflug zu machen. Vielleicht finden sich auch Sponsoren, um das Projekt auf die ganze Stadt auszuweiten. Dann stünden auch genug Rollstuhl-Dreiräder für Gruppenausflüge zur Verfügung. Das Know How für das Ausleihen von Lastenrädern gibt es in Linz ja bereits, das sollte kein Problem mehr darstellen. Auch sind als Fahrer vor allem Angehörige und Ehrenamtliche angesprochen, nicht die bereits überlasteten Pflegekräfte“, ist Pühringer zuversichtlich für die Zukunft. Am 30. Juni besteht die Möglichkeit für alle so ein Rollstuhl-Dreirad auszuprobieren. Von 12 bis 14 Uhr stehen einige Dreiräder vor dem Alten Rathaus bereit.
