Für dreitägiges Festival wurde 30-jähriger Baum „geköpft"
LINZ. Den Start des dreitägigen Lido Sounds-Musikfestivals durfte ein 30-jähriger Baum im Bereich vor der Hauptbühne am Freitag nicht mehr erleben: Er wurde buchstäblich geköpft – trotz ausdrücklich erteiltem Verbot der Stadt Linz im Vorfeld.
„Obwohl unmissverständlich klargestellt wurde, dass die wenigen Bäume auf dem Festivalgelände besonders geschützt werden müssen und auf gar keinen Fall Bäume gefällt oder beeinträchtigt werden dürfen, wurde jetzt ein Baum buchstäblich geköpft. Es ist derart ungeheuerlich, wie verantwortungslos mit den Bäumen am Veranstaltungsgelände umgegangen wird. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie man überhaupt auf die Idee kommt, für ein 3-tägiges Musikfestival einen Baum zu köpfen, der 30 Jahre braucht, damit er diese Größe erreicht. Das muss auch Konsequenzen haben“, stellt Klimastadträtin Eva Schobesberger klar.
„Bestehendes Grün am Jahrmarktareal ist zu schützen“
Es hätte im Zuge der Vorbereitungen für das Festival immer wieder Begehrlichkeiten gegeben, Bäume zu kappen oder gänzlich zu fällen, um Sichtbeziehungen insbesondere zwischen Bühne und Technikturm zu verbessern. Von allen Verantwortlichen der Stadt wurde unmissverständlich klargestellt, dass das nicht in Frage kommt. Schobesberger: „Das Jahrmarktareal ist im Sommer eine Hitzeinsel und braucht zur Aufenthaltsqualität dringend mehr Grün. Das bestehende Grün ist mit allen Mitteln zu schützen.“
Am Freitag haben die zuständigen Mitarbeiter der Stadt festgestellt, dass ein betroffener Baum tatsächlich einfach „aus dem Weg geräumt“ wurde.
Künstler treten selbst vehement für Klimaschutz ein
„Ich kann mir nicht vorstellen, dass das im Sinne der Künstler ist. Campino etwa, der Frontman der ‚Toten Hosen‘, tritt vehement für Klimaschutz ein. Er plädiert immer wieder dafür, das Problem Klimawandel in den Mittelpunkt zu rücken und appelliert an seine Mitmenschen, das eigene Verhalten entsprechend zu verändern. Ich glaube nicht, dass er damit meint `Köpft einen 30 Jahre alten Baum, damit ich während meinem Konzert besser zur Technik sehe`“, sagt die für das Stadtgrün zuständige Stadträtin Schobesberger
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16.06.2023 17:48
Schade! Man kann nur hoffen, dass die Verantwortlichen ordentlich zur Kasse gebeten werden und damit der Ursprungszustand wieder bestmöglich hergestellt wird, da vertraue ich ganz auf die Kollegen der Stadt Linz. Wenn der Veranstalter erfährt, was eine fachgerechte Großbaumverpflanzung kostet, dann wird wohl die Halbe Bier ab Samstag 8€ kosten