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Drogendeals rund um Herz-Jesu-Kirche: "Zahlen rechtfertigen keine Schutzzone"

Anna Fessler, 08.01.2024 17:01

LINZ. Die Drogenkriminalität rund um die Krempl-Hochhäuser hat sich ein Stück weit Richtung Straßenbahn-Haltestelle Herz-Jesu-Kirche verlagert. Sicherheitsstadtrat Michael Raml forderte zuletzt die Einrichtung einer Schutzzone, zumal sich in der Nähe zwei Schulen befinden. Tips hat die Linzer Polizei um eine Einschätzung dazu gebeten.

Die Landespolizeidirektion kann Schutzzonen verordnen, am Bild ein Aushang zur Schutzzone am Hinsenkampplatz. (Foto: Volker Weihbold)

Die Gegend rund um die Krempl-Hochhäuser (vielen Linzern als „Spinatbunker“ ein Begriff) ist seit Jahren als Drogen-Hotspot bekannt. Im Mai 2019 wurde dort eine Schutzzone verordnet, was bedeutet, dass die Polizei dort Personen, von denen bestimmte Gefahren ausgehen, wegweisen und ihnen das Betreten verbieten kann.

Maßnahme habe sich insofern bewährt, als dass das polizeiliche Einschreiten leichter werde

Auf Nachfrage, ob die Maßnahme in der Kremplstraße zu einer Verbesserung der Situation geführt hat, meint Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter, das polizeiliche Einschreiten werde erleichtert, weil die Schutzzone ein Wegweisungsrecht beinhaltet. Allerdings: „Die Situation ist gleichbleibend. Verhaftungen führen dazu, dass andere Dealer den Platz einnehmen und es geht von vorne los.“ Weil ein polizeiliches Einschreiten ohne Schutzzone zur Zeit nicht denkbar sei, könne man sagen, dass sich die Maßnahme insofern bewährt habe.

Verdrängungseffekt

Pogutter bestätigt auch einen gewissen Verschiebungseffekt: „Durch die verstärkten Kontrollen rund um den 'Hotspot Kremplstraße' kommt es zu Verdrängungseffekten. Da wir durch massive Kontrollen sicherstellen, dass nicht Richtung der Berufsschulen verdrängt wird, kommt es zu einer Verdrängung Richtung Herz-Jesu-Kirche. Aber auch hier wird kontrolliert.“

Weil sich in der Nähe der Straßenbahn-Haltestelle Herz-Jesu-Kirche zwei Schulen, die Otto-Glöckel-Mittelschule und die Volksschule Brucknerschule, befinden, forderte Sicherheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ) die Einrichtung einer Schutzzone dort. Laut der Linzer Polizei rechtfertigen die Zahlen, die aus dem letzten halben Jahr vorliegen, eine solche Maßnahme aber nicht.


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