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Linzer Haare befreien die Ozeane von Öl und anderen Verschmutzungen

Marlis Schlatte, 23.04.2024 17:38

LINZ. Dass Haare schnell fettig werden können, ist meist wohl eine eher nervtötende Eigenschaft. Eine deutsche Organisation macht sich dies jedoch zunutze und will mit abgeschnittenen Haaren die Meere säubern – dabei werden auch Haarreste von Linzer Friseuren verwendet.

Zwei solcher Kisten voller Haarreste sammelt Patrick Grafenauer im Monat. (Foto: Tips/ms)
Zwei solcher Kisten voller Haarreste sammelt Patrick Grafenauer im Monat. (Foto: Tips/ms)

Die Funktion, Fett aufzusaugen, verlieren Haare auch nach dem Abschneiden nicht. Die deutsche Firma „Hair Help the Oceans“ fand einen Weg, mit abgeschnittenen Haaren etwas Gutes zu tun. Vorbild dabei war der französische Verein „Coiffeure Justes“, welcher Haare in alte Nylonstrümpfe füllt, diese zu Rollen bindet und dann als Filter in verschmutzten Gewässern einsetzt – das Haar saugt dann Verschmutzungen wie Öl, Benzin oder Sonnencremereste aus dem Wasser. Der Haarfilter wird anschließend gereinigt und kann bis zu achtmal wiederverwendet werden.

Keine nachhaltige Arbeit

Ein Kilogramm Haar kann bis zu acht Kilogramm Öl aus dem Wasser filtern. Hier kommen die Friseure ins Spiel: „Hair Help the Oceans“ bezieht die Haare von Friseuren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz – darunter auch von Patrick Grafenauer, Inhaber von „OneSimpleHair“ an der Promenade 6 in Linz. Für einen Beitrag von 29 Euro im Monat lässt er die Haarreste aus seinem Friseursalon von „Hair Help the Oceans“ abholen. „Das spart eine ganze Menge an Restmüll und säubert gleichzeitig die Meere“, ist Grafenauer von der Idee begeistert.

Seinen eigenen Salon eröffnete er Anfang Oktober 2023 in Linz. Dort versucht er in verschiedenen Bereichen nachhaltig zu arbeiten. „Ein Friseur ist definitiv nicht umweltfreundlich. Aber wir können versuchen, an verschiedenen Ecken nachhaltiger zu werden“, so der Friseur, der etwa weitestgehend Produkte der nachhaltigen Marke „davines“ verwendet und nicht genutztes Trinkwasser seiner Kunden zum Pflanzengießen verwendet. Alufolie, die fürs Haarefärben verwendet wurde, lässt er von einer ähnlichen Organisation wie „Hair Help the Oceans“ abholen.

Idee verbreiten

Patrick Grafenauer möchte auch andere Friseure auf diese Möglichkeiten aufmerksam machen: „Es ist wichtig, dass man über so etwas erzählt, weil was man nicht weiß, kann man natürlich auch nicht umsetzen.“ In Linz ist auch der Friseur „Hairbar – Natural Hair Salon“ am OK Platz Partnersalon bei „Hair Help the Oceans“ und trägt zur Säuberung der Meere bei.


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