LINZ. Zum letzten Mal erfreut heuer die Krippe am Froschberg Groß und Klein. Krippenbauer Erich Fröschl erzählt Tips, warum er nach elf Jahren aufhört.
Begonnen hat alles mit einer Krippe im Mostfass, ein befreundeter Krippenbauer inspirierte Erich Fröschl dazu, selbst loszulegen. Mit den Jahren wuchs die Krippe stetig weiter, das Mostfass ist mittlerweile nur mehr ein kleiner Teil davon. Neu dazugekommen ist heuer eine Mini-Krippe bei der Haustüre. Am Froschberg kennt die Krippe jeder, aber die Kunde von Fröschls Krippe ist bereits bis nach Gmunden und Wien vorgedrungen.
Vier bis fünf Wochen braucht Fröschl (70) jedes Mal für den Aufbau, rund zwei Wochen für den Abbau. Jeden Handgriff macht er selbst. Somit hat er zusammengerechnet ein ganzes Jahr seines Lebens für die Krippe aufgewendet.
„Man sagt ja immer, man soll aufhören, wenn's am schönsten ist“
„Ich merke, dass ich gesundheitlich an meine Grenzen stoße und mir ist lieber, ich sage, es ist Schluss, als dass irgendwann der Bagger hier steht“, sagt Fröschl. Letztere Anmerkung bezieht sich auf das geplante Bauprojekt Froschberg 2.0. „Es waren elf wunderschöne Jahre, es hat mir großen Spaß gemacht, den Besuchern eine Freude zu bereiten. Gerade erst war eine Gruppe vom Kindergarten da, für die Woche vor Weihnachten haben sich drei Schulklassen angemeldet und ein Kindergarten. Das macht mich zufrieden und gibt mir das Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben, aber man sagt ja immer, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“
Auch Angebote, ihn beim Auf- und Abbau zu unterstützen, ändern nichts an Fröschls Entschluss: „Das funktioniert nicht, wenn ich ein Stück Holz in der Hand habe, muss ich selbst überlegen, wo das hinpassen könnte.“ Mehrere Helfer anzuweisen kann er sich daher nicht vorstellen. Und: Es sei eben vielen gar nicht bewusst, wie viel Arbeit die Krippe tatsächlich sei.
Krippenteile werden verschenkt und verkauft
Bis zum 6. Jänner 2025 ist die Krippe in der Brahmsstraße 27 noch zu bewundern. Nach dem Abbau möchte Fröschl einen Teil davon herschenken, die Figuren und Lichterketten wird er vor Ort verkaufen. Das Geld kommt dann Licht ins Dunkel zugute, bereits seit vergangenem Jahr hängt eine Kassa für freiwillige Spenden bei der Krippe. Mehr als 500 Euro kamen so letztes Jahr für die Hilfsaktion zusammen.
Fröschl blickt einerseits mit Wehmut darauf, dass er heuer das letzte Mal Krippenbauer ist, andererseits will er auch seinen Ruhestand und einen arbeitsfreien Advent genießen. Aber: „Ich habe täglich eine Freude, wenn ich sehe, wie die Kinderaugen leuchten, wenn sie die Krippe sehen. Es hat sich ausgezahlt, das heuer noch einmal zu machen“, sagt er mit einem Lächeln.
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