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Feministischer Kampftag in Linz: „Es reicht nicht, Blumen zu verteilen“

Nora Heindl, 11.03.2025 08:58

LINZ. “Smash the patriarchy, fight for democracy” – unter diesem Motto gingen am 8. März in Linz 4.500 Menschen auf die Straße. Sie erinnerten die politischen Verantwortlichen daran, dass es nicht reicht, am Weltfrauentag Blumen zu verteilen und Danke zu sagen. „Wir brauchen echte Gleichberechtigung und gleiche Chancen, auch in Oberösterreich“, stellten die Demoorganisatorinnen von “Bündnis 8. März – OÖ Frauen verbinden sich” und “Do It Yourself (DIY): Frauentag Linz” klar. 

 (Foto: MecGreenie)
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„Gleichberechtigung ist nicht nur ein Wort, sie zeigt sich in der Realität des Alltags“, sagte Autorin und Aktivistin Daniela Brodesser in ihrer Rede. Es seien Frauen*, die sich für andere aufopfern, etwa in der Familie oder in schlecht bezahlten Pflegeberufen. „Unser Wirtschaftssystem basiert darauf, dass Frauen* unbezahlte oder schlecht bezahlte Arbeit leisten (…). Würden wir für all diese Arbeit angemessen entlohnt, wäre unser Wirtschaftssystem nicht tragfähig“, schloss Brodesser.

Neben ihr hielten auch Verein maiz/das kollektiv, die Geschäftsführerin des Linzer Frauenhauses Karin Raab, Schauspielerin und Sprecherin Rednerin Yasmin Maatouk sowie Candice, eine EU-Freiwillige und Mitglied der Inklusiven Redaktion in der Caritas OÖ Reden. „Sie sagen uns: ‚Bleibt leise. Bleibt dankbar. Bleibt an eurem Platz. Doch wir kämpfen gegen Ungerechtigkeit, rassistische Gesetze, patriarchale Strukturen“, hieß bei Verein maiz/das kollektiv. Der Kampf der Migrant*innen sei „wie Wasser – unaufhaltbar, stark, lebendig“.

Über ihren Kampf, nämlich die Herausforderungen als blinde Frau im Alltag, sprach auch Candice: „Solidarität ist in meinem Leben und für uns alle sehr wichtig“. Maatouk griff in ihrer Rede Schwangerschaftsabbrüche und Gebärpolitik auf. „Sie nennen sich ‚Lebensschützer‘, aber schützen kein einziges Leben. Nicht unseres, nicht das von Kindern, nicht das von Menschen, die gebären. Was sie wirklich schützen, ist ihr System“, so die Sprecherin.

Aufruf zu Zivilcourage und Solidarität

Frauen*verachtende Vorstellungen seien der „Keim der Gewalt gegen Frauen“, sagte Raab. Sie rief in ihrem Beitrag über Partnergewalt zu Zivilcourage auf – dazu, näher hinzusehen und solidarische Gemeinschaften zu bilden.

Eine Dolmetscherin übersetzte die Reden in Gebärdensprache, Schriftstellerin Dominika Meindl und Journalistin Marina Wetzlmaier gaben ihnen mit ihrer Moderation einen Rahmen. Außerdem sorgten die Hip Hop Sängerin Snessia und die DJs Flora (nicht aquamarin) und miss kj (meduxa collective) für Stimmung.

Die Bündnisse riefen in diesem Jahr zur Demonstration für Demokratie, Solidarität, Diversität und Gewaltschutz auf. Unter den Forderungen sind etwa gleicher Lohn für gleiche Arbeit, die Bekämpfung von Armut und Wohnungsnot, sichere und legale Schwangerschaftsabbrüche sowie mehr Sichtbarkeit von marginalisierten Gruppen.


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