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Von der Beatmungsmaschine zurück ins Leben: 83-Jährige kann wieder lachen und essen

Nora Heindl, 30.07.2025 09:51

LINZ/ROHRBACH-BERG. Nach einer schweren Erkrankung und künstlicher Beatmung kämpfte sich Berta Schramm (83) aus Rohrbach-Berg ins Leben zurück. Seit Februar 2023 wird sie auf der Langzeitbeatmungsstation der Caritas in Linz betreut – mit beachtlichem Erfolg: Heute kann sie wieder sprechen, essen, lachen und trainiert täglich, um eines Tages in ihre eigene Wohnung zurückzukehren.

Berta Schramm mit Caritas-Mitarbeiterin Agnes Harangozo (Foto: Caritas)
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Dass Berta Schramm (83) aus Rohrbach-Berg wieder lachen und scherzen kann, grenzt fast an ein Wunder. Im Jänner 2023, kurz nach einer Coronainfektion, wurde bei ihr das Guillain-Barré-Syndrom akut. Eine entzündliche Nervenerkrankung, die bei ihr zur kompletten Lähmung führte, inklusive Atemlähmung. Im Krankenhaus wurde sie nach einem Luftröhrenschnitt an eine Beatmungsmaschine angeschlossen und stabilisiert.

„Einige Wochen später kam sie vollständig gelähmt, ohne sprechen oder schlucken zu können, künstlich beatmet, zu uns“, erzählt Caritas-Mitarbeiterin Agnes Harangozo.

„Daran kann ich mich nicht mehr erinnern“, sagt Berta Schramm rückblickend. „Ich weiß nur aus Erzählungen, dass ich in Rohrbach und Linz in Krankenhäusern war und dann Mitte Februar 2023 hierher ins Caritas-Seniorenwohnhaus Karl Borromäus auf die Langzeitbeatmungsstation verlegt wurde.“

Entwöhnung anfangs nur minutenweise

Mit viel Einfühlungsvermögen und Engagement begann das Caritas-Team, bestehend aus Physio-, Ergo-, Logotherapeuten und Pflegern, jede Muskelgruppe wieder zu mobilisieren. Caritas-Mitarbeiterin Agnes Harangozo erinnert sich: „Nach ein bis zwei Monaten zeigten sich erste kleine Fortschritte. Also konnten wir mit der Entwöhnung von der Beatmungsmaschine anfangen. Zu Beginn minutenweise, bis die Dauer auf 15 bis 20 Minuten ausgedehnt werden konnte.

“Begleitend gab es eine intensive Atemtherapie und ein Zwerchfelltraining. „Es braucht unzählige Wiederholungen – aber schließlich war es möglich, dass Frau Schramm im Bett aufgesetzt und später in den Rollstuhl transferiert werden konnte“, erklärt Agnes Harangozo.

Nach einem Jahr dann der nächste große Durchbruch: Dank gezieltem Schlucktraining kann Berta Schramm wieder sprechen und essen. „Am liebsten Nudeln mit Tomaten- oder Käsesauce“, verrät die Rohrbacherin. Wieder sprechen zu können, sei wunderschön. Ihr feines Lachen hallt dabei durch die Station. „Den Humor lasse ich mir nämlich nicht nehmen“, beharrt sie. Dieser sei es auch, der sie all die anstrengenden Therapien klaglos mitmachen lässt. „Wir haben hier so eine Gaudi“, erzählt sie verschmitzt.

Berta Schramm will zurück in ihre Wohnung

Heute kann die 83-Jährige bereits bis zu drei Stunden tagsüber ohne Beatmungsgerät sein und trainiert mit dem Team täglich das Stehen und Gehen. Ihr Ziel: zurück in ihre Wohnung im zweiten Stock. Wenn es ihr zu anstrengend wird, dann tauscht sie das Sprachventil wieder mit dem Beatmungsgerät. Telefoniert habe sie noch nicht, seit sie wieder sprechen kann. „Wenn mich wer sehen will, dann soll er mich besuchen kommen.“ Und das tun regelmäßig ihre Töchter, ihre Bergfreundinnen und Nachbarinnen. Auch bei den hauseigenen Festen ist sie mit von der Partie: „Ich bin immer überall dort, wo was los ist.“

Berta Schramm wird im November 84 Jahre und ist in Oepping aufgewachsen. Nach der Schule war sie einige Jahre bei Bauern im Dienst, wo sie sehr hart arbeiten musste. Später war sie in einem Gasthaus in Ebensee sowie in der Lederfabrik und in einer Gärtnerei in Rohrbach beschäftigt. Mit ihrem Mann zog sie drei Kinder groß und hat heute 8 Enkel und 2 Urenkel.

Langzeitbeatmung mit Perspektive

Die Caritas eröffnete 2009 die erste Langzeitbeatmungsstation außerhalb eines Krankenhauses in Österreich. Im Seniorenwohnhaus Karl Borromäus in Linz leben bis zu zehn Menschen, die beim Atmen auf Maschinen angewiesen sind. Neben intensiver Pflege und Betreuung bietet das Caritas-Team den Bewohnern individuelle Therapien und Trainings an – mit Erfolg: Von insgesamt 149 Patienten konnten 60 erfolgreich vom Beatmungsgerät entwöhnt werden.

COPD und neuromuskuläre Erkrankungen sind die häufigsten Ursachen für eine Langzeitbeatmung.


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