Linzer Bündnis tritt gegen Gewalt an Frauen auf
LINZ. Laut Statistik Austria ist jede dritte Frau ab ihrem 15. Lebensjahr mindestens einmal von körperlicher oder/und sexueller Gewalt betroffen. Viele Fälle bleiben unsichtbar, viele Betroffene ungehört. Am Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November ruft das Linzer Bündnis DIY: Frauentag daher zur Demonstration auf, um gemeinsam die Stimme zu erheben.
Beginn ist um 16.30 Uhr auf dem Martin-Luther-Platz mit einer Kundgebung. Rednerinnen sind je eine Vertreterin von StoP-Stadtteil ohne Partnergewalt Linz, Catcalls of Linz und der HOSI Linz - Homosexuelle Initiative. Auch Aktivistinnen von Palästina Solidarität Linz, der Jugendfront der Partei der Arbeit und der kurdischen Frauen sind dabei. Sie sprechen über unterschiedliche Formen der Gewalt wie sexuelle Belästigung, häusliche Gewalt, Gewalt gegen Frauen als politisches Instrument (z.B. im Iran) und Gewalt im Krieg in Nahost.
Danach geht's über die Landstraße und den Hauptplatz zur Rückseite des Landhauses. Dort ist die Abschlusskundgebung geplant.
DIY: Frauentag Linz moderiert und leitet die Veranstaltung, die voraussichtlich um 18 Uhr endet.
Macht und Besitzdenken
„Obwohl die Themen sehr unterschiedlich sind, geht es immer um Einschüchterung und Macht. Besitzdenken spielt eine große Rolle. Viele Gewaltbetroffene werden isoliert und kleingehalten“, sagt DIY-Demoleiterin Mira Standhartinger.
14 Frauen wurden heuer (Stand: 14. November) österreichweit von Männern ermordet, meist von (Ex)Partnern. Hinzu kommen 26 Mordversuche. Viele von ihnen hatten zuvor jahrelang körperliche, sexuelle oder auch psychische Gewalt wie Bedrohungen und Stalking erlebt.Das Bündnis stellt seit Jahren Forderungen an die Politik, mit denen Gewalt besser vorbeugt und Betroffene besser unterstützt werden sollen. Darunter sind etwa mehr Geld für Projekte zur Prävention und Gewaltschutzeinrichtungen, das Schaffen zusätzlicher Plätze in Frauenhäusern sowie kostenlose, ganzjährige und flächendeckende Kinderbetreuung.
„Die ungleiche Verteilung von Sorgearbeit ist ein wesentlicher Faktor, dass Frauen* tendenziell schlechter verdienen als Männer*, und zum Teil finanziell abhängig sind von ihnen. Das erschwert es, aus einer Gewaltbeziehung auszubrechen“, sagt DIY-Aktivistin Margherita Matzer.
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