Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Feierliche Altarweihe im Linzer Mariendom nach Innenraum-Neugestaltung

Karin Seyringer, 11.12.2017 14:18

LINZ. Am 8. Dezember 2017, Hochfest Mariä Empfängnis und damit auch Patrozinium des Linzer Mariendoms, wurde Österreichs größte Kirche nach einer mehrmonatigen Innenraum-Neugestaltung feierlich wiedereröffnet. Bei einem Festgottesdienst mit etwa 1000 Gläubigen, darunter Persönlichkeiten aus dem kirchlichen und öffentlichen Leben, weihte Bischof Manfred Scheuer den neuen Altar.

Hochgebet im neuen Altarraum. Foto: Diözese Linz / Appenzeller
  1 / 11   Hochgebet im neuen Altarraum. Foto: Diözese Linz / Appenzeller

Am 16. Juni 2017 hatten die Umbauarbeiten begonnen, ein gutes halbes Jahr später ist der „neue Raum im Neuen Dom“ fertiggestellt – der Mariendom fasziniert nun noch mehr als bisher durch einen neuen Raumeindruck und große Weite. Herzstück der Umgestaltung ist die erhöhte Altarinsel in der Vierung des Doms, auf der sich Altar, Ambo, Bischofssitz (Kathedra) und Priestersitz befinden.

Altarinsel kann abgesenkt werden

Die zentrale Zone zwischen Gemeindebänken, Leitungssitzen, Ambo und Altar wurde so gestaltet, dass sie für Besucher, Touristen und Passanten außerhalb der Gottesdienstzeiten begehbar ist: Das mittlere Drittel der Altarinsel kann in gottesdienstfreien Zeiten abgesenkt werden und ermöglicht es Dombesucher, „mitten im Dom“ zu stehen.

Festliche Altarweihe

Bereits am Abend des 7. Dezember waren in einer feierlichen Vesper mit Lichtfeier die Pflügerorgel (Chororgel) nach ihrer Reinigung, Versetzung und Neuintonierung geweiht und das Chorgestühl im Bereich vor dem Hochaltar gesegnet worden. Am 8. Dezember, dem Patrozinium des Maria-Empfängnis-Doms, wurden in einem Festgottesdienst der neue Altar von Bischof Manfred Scheuer geweiht sowie Ambo, Kathedra und Priestersitz gesegnet. Mit Bischof Scheuer feierten unter anderem der emeritierte Linzer Bischof Maximilian Aichern, Generalvikar Severin Lederhilger, die Bischofsvikare Maximilian Mittendorfer, Johann Hintermaier und Wilhelm Vieböck, die Mitglieder des Linzer Domkapitels, Dompfarrer Maximilian Strasser sowie die Diakone Anton Birngruber und Peter Schwarzenbacher.

Zahlreiche Ehrengäste

Auch Vertreter der Ökumene waren unter den Mitfeiernden, so der Superintendent der Evangelischen Kirche in Oberösterreich Gerold Lehner und der Superintendent a. D. der Evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich Lothar Pöll. Weiters unter den Gästen: Architekt Wilfried Kuehn und Thomas Güthler vom Berliner Architekturbüro KUEHN MALVEZZI und der Wiener Künstler Heimo Zobernig, deren Entwurf beim Wettbewerb im Vorfeld des Umbaus als Siegerprojekt hervorgegangen war und umgesetzt wurde. Ebenfalls gekommen waren Domhüttenmeister und Steinmetzmeister Gerhard Fraundorfer, Dombaumeister Architekt Wolfgang Schaffer, Dommeister Clemens Pichler, Mitglieder des Domvereins und der Bischof Rudigier Stiftung, Vertreter der am Umbau beteiligten Firmen sowie zahlreiche ehrenamtliche Helfer aus der Dompfarre. Unter den Ehrengästen aus Politik, Kultur und Wirtschaft: Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer und Landeshauptmann a. D. Josef Ratzenböck, Landeshauptmann-Stellvertreter a. D. Franz Hiesl, der Erste Präsident des Oö. Landtages Viktor Sigl in Vertretung von Landeshauptmann Thomas Stelzer, der Zweite Präsident des Oö. Landtages Adalbert Cramer, Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer, Vizebürgermeister Bernhard Baier und Stadträtin Regina Fechter in Vertretung von Bürgermeister Klaus Luger. Unter den Gästen waren auch der Rektor der Johannes Kepler Universität Meinhard Lukas und der Rektor der Katholischen Privat-Universität Linz Franz Gruber.

Musikalische Umrahmung

Die Linzer Dommusik musizierte unter der Leitung von Domkapellmeister Josef Habringer. Es erklangen Teile aus der Messe in G von Franz Schubert, Bruckners „Locus iste“, Mozarts „Ave verum corpus“ und Gesänge aus dem Gesangbuch „Gotteslob“. Die Rudigierorgel spielte Domorganist Wolfgang Kreuzhuber, die Chor-Orgel Heinrich Reknagel. Auch am Nachmittag wurde mit einem Festprogramm weitergefeiert.

Zahlen und Fakten zur Neugestaltung: 8600 Arbeitsstunden

Der Jura-Kalkstein, aus dem Altar, Ambo, Kathedra und Priestersitz bestehen, ist 150 Millionen Jahre alt. Der neue Altar wiegt 6.970 Kilogramm. 82 neue LED-Hängeleuchten wurden im Längs- und Querschiff montiert, 84 Scheinwerfer für den Altar- und Chormusik-Bereich angebracht. Sämtliche Unterverteiler und die Hauptversorgung – die Elektrotechnik stammte aus den 1950 Jahren – wurden getauscht. 10.500 Laufmeter Kabel und 2250 Laufmeter Elektrorohre wurden verlegt. 235 m2 Solnhofner Steinbodenplatten wurden neu verlegt. Insgesamt stecken etwa 8600 Arbeitsstunden im Umbau. Das Budget von 1,2 Millionen Euro für die Umgestaltung konnte eingehalten werden. Der Altarbereich und alle Kirchenbänke wurden mit einer Infrarot-Heizung ausgestattet, die den bisherigen Stromverbrauch deutlich reduzieren wird.


Mehr zum Thema


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden

Antworten
Gastuser
Gastuser
07.02.2018 10:07

Coole Modernisierung

Es freut mich, dass jetzt auch in solch traditionellen Einrichtungen Infrarotheizungen verwendet werden. Vor allem für größere Räume eignen sie sich gut, weil für ein angenehmes Wärmegefühl nicht die komplette Raumluft beheizt werden muss. Die Strahlen wärmen die Anwesenden auf direktem Wege, ohne ein bestimmtes Transportmedium zu benötigen. Wir heizen unsere Wohnung auch mit Infrarotwärme und sind damit super zufrieden. Wer sich mehr über diese fortschrittliche Technik informieren möchte, kann dies hier tun: https://www.vasner.com/de/infrarotheizungen/