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Ordensklinikum Pionier bei Behandlung von Herzrhythmusstörungen

Anna Stadler, 11.06.2019 17:59

LINZ/NEUMARKT. Als Pionier bei der Behandlung von Herzrythmusstörungen positioniert sich das Ordensklinikum der Elisabethinen in Linz mit einer Sympathikus-Nerv-Durchtrennung.

Chirurgenchef Reinhold Függer, Patient Franz Brandstetter aus Neumarkt i. M., Kardiologe Helmut Pürerfellner Foto: Ordensklinikum

Theoretisch ist die Durchtrennung des Sympathikus-Nerv eine Operation die es schon länger gibt. „Es gibt Menschen, die schwitzen stark ohne erkennbaren Grund. Da gibt es eine Operation, die Sympathektomie, die dieses Problem zu 99 Prozent lösen kann“, so Reinhold Függer, Chef der Chirurgie am Ordensklinikum Linz. Die Auswirkung eine Sympathektomie auf Herzflimmern war jedoch bisher noch wenig beachtet. „Das ist nie angewendet worden - auch international nicht.“

Pionier in Österreich

Jetzt ist erstmals in OÖ und zum zweiten Mal in Österreich ein Eingriff gelungen, bei dem eine schwere Rhythmusstörung mittels minimalinvasiver Durchtrennung des Sympathikus-Nervs, geheilt werden konnte. Der Eingriff selbst dauert zirka eine Stunde. Derzeit wird er nur bei Patienten durchgeführt die schon alle anderen Therapiemöglichkeiten - also Medikamente, Defibrilator und das Veröden bestimmter Herzareale - ohne Erfolg ausgeschöpft haben. „Das sind Patienten die austherapiert sind“, so Kardiologe Helmut Pürerfellner. So war die Operation auch die letzte Hoffnung für Franz Brandstetter aus Neumarkt, dem ersten Patienten, an dem der Eingriff in Linz durchgeführt wurde.

Operation als letzte Chance

Er hatte schwere Herzrhythmusstörungen. Ihm wurde daher schon ein Defibrilator implantiert. Dennoch kam es des Öfteren zu Kammerflimmern. „Da bin ich daheim einfach ein paar Mal umgefallen“, erzählt Brandstetter. Krankenhausaufenthalte waren die Folge . Dort musste er auch in zwei Fällen wiederbelebt werden. „Das erste Mal Intensivstation war ein Horror.“ Die Durchtrennung des Sympathikus-Nervs war die letzte Chance für den 64-Jährigen. Die einstündige Operation verlief bei ihm ohne Komplikationen. „Das ist fast ein Wunder, wie krank der Patient war“, freut sich Kardiologe Helmut Pürerfellner – und auch sechs Monate später geht es Franz Brandstetter noch immer gut.

Insgesamt wurden am Ordensklinikum bisher bei sechs Patienten Sympathikus-Nerv-Durchtrennung zur Behandlung von schweren Herzrhythmusstörungen durchgeführt. Bei vier von ihnen war die Operation ein voller Erfolg.


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