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Im Notfall vorbereitet sein mit den Erste Hilfe-Kursen des Roten Kreuzes Linz

Jürgen Affenzeller, 29.08.2021 18:01

LINZ. Erste Hilfe sollte sich jeder aneignen. Unterstützung dabei bieten die aktuellen Kurse des Roten Kreuzes Linz.

  1 / 2   Richtiges Handeln bei einem Notfall rettet Leben. (Foto: Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK) / Markus Hechenberger)

Die Chance auf Rettung: Wenn Minuten, ja sogar Sekunden über Leben, Tod, Gesundheit oder Krankheit entscheiden können, ist es von Vorteil gerüstet zu sein. Ob Unfall, Herzinfarkt oder Kreislaufkollaps - Wissen, das im entscheidenden Moment abrufbar ist, kann Leben retten. Obwohl es nur kurze Zeit dauert bis die Einsatzkräfte eintreffen, ist es gerade die Hilfe in den ersten Augenblicken nach dem Geschehen, die gefragt ist. Die Unsicherheit, was zu tun, verstehen Retter zwar, aber nicht zu handeln, ist keine Alternative. Erste Hilfe sollte sich jeder aneignen. Unterstützung dabei bieten die Kurse des Roten Kreuzes Linz.

Simon Langthaler wollte schon seit seiner Zeit in der HTL ein professioneller Lebensretter werden. Schließlich setzt er seinen Plan im Jahr 2012 mit dem Zivildienst beim Roten Kreuz in die Tat um. Seit 2013 ist der Student nun als freiwilliger Rettungssanitäter in Linz Stadt tätig.

„Ohne Ersthelfer geht gar nichts“

Als Lehrbeauftragter für Erste Hilfe weiß Simon um die Wichtigkeit dieser Materie. „Die Rettungskette - ohne Ersthelfer geht gar nichts. Reagiert ein Ersthelfer nicht / verspätet, kommt es auch erst verspätet zur Einschaltung weiterführender Versorgungseinheiten (Rettung, Krankenhaus). Außerdem gibt es gewisse Notfälle, wo Erste Hilfe über Leben oder Tod entscheidet. Beispiele: Atem-Kreislauf-Stillstand - Plakativ sagt man pro Minute, in der nicht reanimiert wird, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit der Person um 10 Prozent, bis die Rettung da ist, dauert es aber einige Minuten, selbst im sehr guten österreichischen Versorgungsnetz“, veranschaulicht der Sanitäter die Bedeutung der lebensrettenden Maßnahmen.

Lacher und bekannte Gesichter in den Kursen

Die öffentlichen Kurse, wie Grundkurse oder Schulungen für den Führerschein, beschreibt der Lehrbeauftragte als immer voll. Auch Firmen, die Mitarbeiter zu Ersthelfenden ausbilden lassen wollen, buchen gerne die Ersten Hilfe Kurse des Roten Kreuz Linz. Simons Kredo beim Lehren lautet: Fehler dürfen passieren, stressfreies Lernen ist gut und es darf auch gelacht werden. Dem Lehrbeauftragten ist trotz Spaßes der Ernst der zu vermittelnden Inhalte immer gegenwärtig. Das Heimlich-Manöver ist nicht nur witzig im Kurs, sondern vor allem auch lebensrettend.

Amüsiert ist Simon darüber, auf welche Leute er im Rahmen seiner Tätigkeit trifft. So hat er schon Verwandten von Studienkollegen und sogar seinem Stiefvater Kenntnisse für den Notfall beibringen dürfen.

Fragen über Fragen

Die Teilnehmenden stellen manchmal besonders genaue Fragen, die ins Detail gehen, Schwerpunkte betreffen und selbst den Medizinstudenten ins Grübeln bringen. Spannend findet der Rettungsprofi so manches Wissbegehren. Die Lehrbeauftragten des Roten Kreuzes Linz bemühen sich alle Anliegen mit ihrem Erfahrungsschatz zu beantworten und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Erste Hilfe optimal näher zu bringen.

3G-Regel und Mund-Nasen-Schutz als Normalität im Kursalltag

Übung macht bekanntlich den Meister und so sind die Praxisbeispiele mit den Teilnehmenden für gewöhnlich das Herzstück der Kurse. Der größte Nachteil war lange Zeit die Distanziertheit aufgrund der Hygienerichtlinien. So konnten manche Übungen nach den Lockdowns gar nicht oder nur auf Video gezeigt werden. Es wurde mehr mit der Puppe trainiert. Mittlerweile ist das Üben von Mensch zu Mensch wieder möglich. „Eintrittskarte“ für die Kurse ist der übliche 3 G-Nachweis. Außerdem muss man beim Betreten und Verlassen der Kursräumlichkeiten einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Auch während der Übungen ist der Schutz obligatorisch.

Die größte Veränderung in der Virus-geplagten Zeit ist die geringere Teilnehmeranzahl. Maximal 16 Teilnehmende pro Kurs werden derzeit in Erster Hilfe unterrichtet. Diesen Aspekt schätzt Simon wiederum, da nun alle die Übungen ausprobieren können und man wesentlich mehr Zeit hat, auf einzelne Leute einzugehen und die wirklich wichtigen Dinge zu üben.

Freiwillige Helfer im Lehrmittelservice gesucht

Für die Kurse braucht es Material und Geräte, die ein realitätsnahes Training ermöglichen. Das Rote Kreuz Linz-Stadt sucht Freiwillige, die für die Aufbereitung der Hilfsmittel verantwortlich sind. An Technik Interessierte und im Basteln Geübte, die gerne im Team arbeiten, sind für den Einsatz an den Geräten genau richtig. Die einmal wöchentlichen Dienste sind individuell vereinbar und bringen neben einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung neue soziale Kontakte mit sich. Auch ein Erste-Hilfe-Kurs (16-stündig) und das Basisseminar „Wir sind das Rote Kreuz“ (5,5 Stunden) wird den Freiwilligen geboten. Nähere Informationen finden Interessierte auf der Homepage des Roten Kreuz Linz.

Trotz aller Umstände und Herausforderungen des vergangenen Jahres kennen sich nun noch mehr Menschen im Bezirk mit Erster Hilfe aus. Ersthilfe zu leisten als oberste Maxime eines Notfalls zu ernennen ist wunderbar menschlich und ein Geschenk. Training und Auffrischung zahlen sich aus. Es fühlt sich einfach gut an, Leben zu retten.

Nähere Informationen finden Interessierte auf der Homepage des Roten Kreuz Linz.

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