Krisenhilfe: „Corona-Pandemie ist für viele jetzt noch das Öl im Feuer“
LINZ/OÖ. Die Corona-Pandemie fordert auch in der Weihnachtszeit die Menschen, die zunehmend psychisch belastet sind und am Rande der Verzweiflung stehen. Die Krisenhilfe OÖ ist für diese Menschen rund um die Uhr da.
„Das Ohnmachtsgefühl, die Handlungsunfähigkeit und dass noch immer ‚kein Licht am Ende des Tunnels‘ zu erkennen ist, macht einige unter uns mutlos“, sagt die Leiterin der Krisenhilfe OÖ, Sonja Hörmanseder. „Besonders belastet sind jene, die schon vor der Corona-Pandemie psychische Probleme hatten. Die Krise ist für viele jetzt noch einmal das Öl im Feuer. Symptome psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen verstärken sich, Menschen mit Suchtproblemen kämpfen wieder vermehrt mit Rückfällen und Panikattacken nehmen zu.“
Die Anzahl der Einsätze hat sich heuer um rund 20 Prozent erhöht. Auch die Dauer der Telefonate hat sich in den letzten Monaten wieder gesteigert, die Nachrichten und Korrespondenzen in der Onlinekrisenberatung werden umfangreicher, die Gesamtzahl der Krisenhilfe OÖ-Kontakte sind annähernd gleich geblieben.
Verschärfte Situation
Die Corona-Krise verschärft die Situation, auch weil die Problematik ganz konkret wird: „Wenn der Christkindlmarkt, das Nachbarschaftsfest oder die Weihnachtsfeier in der Pfarre oder in der Arbeit ausfällt, dann haben wir ganz konkrete Dinge, die wir vermissen und um die wir heuer bereits das zweite Mal gebracht werden“, sagt Martin Schmid.
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