Dienstag 26. März 2024
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League of Legends ist unter Jugendlichen populär. Sehr populär. Jugendredakteur Andreas behandelt den Einfluss von League of Legends auf die junge Generation und schildert seine eigenen Erfahrungen. 

(SKT T1) Faker vom koreanischen Team SKT T1, bester Mid-Spieler in LoL weltweit
(Quelle: https://www.youtube.com/)
photo_library (SKT T1) Faker vom koreanischen Team SKT T1, bester Mid-Spieler in LoL weltweit (Quelle: https://www.youtube.com/)

Die Liga der Jugendlichen Alleine in meiner damaligen Maturaklasse hat mehr als ein Drittel der Schüler LoL für längere Zeit gespielt oder spielt noch immer. Wer nicht spielt, kennt das Spiel durch Freunde. Zugegeben, der IT-Zweig einer HAK mag in Sachen Computerspielen eher in besagte Richtung geneigt sein. Allerdings ist derselbe Trend auch in Parallelklassen zu bemerken. In jeder Klasse ist den Schülern der Begriff LoL vertraut, auch wenn viele nicht selbst spielen. Dabei ist jedoch ein eindeutiger Trend zwischen den Geschlechtern zu bemerken: Von den Jugendlichen in meinem Bekanntenkreis, die sich mit dem Spiel beschäftigen, sind die meisten männlich. Laut einer Statistik von Riot Games vor drei Jahren ist etwas mehr als ein Zehntel der Spielerbasis weiblich. Doch ist zu vermuten, dass dieser Anteil mittlerweile gestiegen und in Zukunft durch die Gleichberechtigung der Geschlechter steigen und Richtung Ausgleich streben wird. Somit ist festzuhalten: Beinahe jeder Jugendliche in unseren Breiten spielt, spielte oder kennt League of Legends.

Da ich dieses Hobby bereits seit Jahren betreibe, habe ich unter den Jugendlichen einen gewissen Trend bemerkt. In unschuldigen Volksschul- und Unterstufenzeiten waren Mitglieder von Fuß- oder Basketballvereinen immer die Sportskanonen. Die Besten in Turnen. Die Beliebtesten in der Klasse. Ähnlich verhält es sich mit LoL. Natürlich wage ich noch nicht zu behaupten, dass gute Gamer automatisch angehimmelt werden, aber bei Kennern des Spiels (und das ist eine steigende Zahl) heimst man sich doch einen gewissen Respekt ein. Diesen Trend sehe ich insbesondere in der kommenden Dekade stark steigen.

Ein Grund des Wachstums

Nicht zuletzt ist ein Grund für die Beliebtheit dieses virtuellen Vergnügens verantwortlich, der bei konventionellen Sportarten nicht ideal vorhanden ist: Die Fähigkeit des Nachahmens, und des „Sich-Beweisens“. Was schnell mit Frustration durchs Scheitern verbunden werden kann.

Wer bitte geht gleich nach einem Fußballspiel ins Freie, um die Profis nachzuahmen und ihre Taktiken nachzuspielen?                                             Antwort: Keiner.

Das hat drei Gründe: Erstens aufgrund mangelnden Könnens,    zweitens aufgrund mangelnden Wissens,       drittens aufgrund mangelnder Spieler.

Können ist im Fußball die Fähigkeit, herausragende Ballbeherrschung sein Eigen nennen zu dürfen. Leichter gesagt, als getan. Jahre- oder sogar jahrzehntelanges Training sind vonnöten, um bei den ganz Großen mitspielen zu können. Und selbst das reicht oftmals nicht, um sich zu den BvB“s, den „Balltretern von Beruf“, zählen zu können. In League of Legends ist dies anders. „Professionelle Tastaturklopfer“ sind auf einem Fähigkeits-Level, den man mit regelmäßigem Training innerhalb von ein oder zwei Jahren erreichen kann.

Wissen betitelt den zweiten erwähnten Aspekt. Heißt, die Techniken zu kennen, mit denen die Lederkugel am grazilsten über den Rasen gejagt wird. Im Sport lernt man durch Übung, natürlich auch einige Tricks von Trainern oder Mitsportlern. In League hingegen kann man sich auf unzähligen Websites Wissen aneignen, via Artikel oder Videos, die oft von den Profis oder Spielern auf deren Stand angefertigt wurden. Beispielsweise auf LoLclass.com, wo die Profis ihre Tricks und Gedanken über das Spiel und Charaktere an Zuseher preisgeben. Auch die Analysten und Kommentatoren der Turniere geben ihr Bestes, aufgrund ihres oftmaligen Ex-Profi Hintergrunds der Szene fundierte Theorie weiterzugeben.

Spieler der meistgespielten Sportart der Welt sind ja wirklich nicht zu wenig vorhanden, was soll das jetzt? Doch wer lässt sich spontan nach einem auf der gemütlichen warmen Couch verfolgten Fußballspiel auf eine Partie in der Realität ein? In League of Legends ist oft genau das beim durchschnittlichen Spieler der Fall: Er kam, sah, und begann nach der Übertragung oder während der Übertragung des offiziellen Matches selbst ein Spiel. Dabei ist es auch leichter, Freunde zur Gemeinsamkeit vorm Bildschirm zu motivieren, da es kaum einen großen Aufwand bedeutet und es oft in den Fingern juckt, die Spielzüge der Crème de la Crème am Ende des professionellen Matches oder sogar parallel dazu nachzuahmen.

E-Sports ist ein Phänomen, das unsere Gesellschaft noch lange beschäftigen wird. Der Kreislauf von vielen Zusehern – potentieller Werbung – großen Sponsoren – mehr Qualität – noch mehr Zusehern wird noch eine Zeit lang in die Höhe kreiseln. Die große Frage des noch in den Kinder- oder Jugendschuhen steckenden Entertainment-Sektors ist jedoch: Wann stockt das Wachstum? Und wird sich der dann erreichte Status in der Gesellschaft halten – und zur Zukunft des Wettkampfs mutieren?


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