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High-Tech Diagnosekatheter erstmals in Linz eingesetzt

Leserartikel Carina Panholzer, 22.03.2017 15:19

LINZ. Die neueste Generation der Diagnostik bei Herzrhythmusstörungen kommt österreichweit erstmals im Ordensspital Linz Elisabethinen zum Einsatz. Mit dem Katheterverfahren können genauer jene Stellen im Herz gefunden werden, die für Vorhof- oder Kammerflimmern verantwortlich sind. „Eine revolutionäre Technik“, wie der Leiter des Departements für Rhythmologie, Helmut Pürerfellner, am erklärte.

Die Methode wird bislang nur im Elisabethinenspital in Linz eingesetzt. (Foto: Vowe)
Die Methode wird bislang nur im Elisabethinenspital in Linz eingesetzt. (Foto: Vowe)

Quasi die Zündung für den Herzschlag ist der Sinusknoten im rechten Vorhof, der dazu einen elektrischen Impuls aussendet. Bei einem erkrankten Herz werden im Gewebe aber Fehlströme ausgelöst. Um sie zu veröden, müssen diese so exakt wie möglich lokalisiert werden, was mit der neuen Technik noch präziser gelinge, führte der Kardiologe aus. Jener Katheter besitzt an der gefächerten Spitze 64 Elektrodenpaare und wird über die Leiste ins Herz geführt. Ist die Sonde platziert, wird sie ähnlich einem Schneebesen aufgeblasen und nimmt die elektrischen Herzsignale auf. Bis zu 40.000 Punkte werden an ein bildgebendes Computerprogramm weitergeleitet, das eine exakte 3D-Darstellung auf den Monitor bringt.

Weltweit beste Auflösung

Die Bildqualität besitze derzeit „weltweit die beste Auflösung“, betont das Spital. Dem Arzt wird jedenfalls eine millimetergenaue Navigation zu jenen Bereichen ermöglicht, wo der Fehlerstrom aufritt. Anschließend können die Stellen mit einem weiteren Katheter erhitzt und so verödet werden. Der Eingriff dauert zwischen zwei bis fünf Stunden, der Patient kann nach spätestens fünf Tagen das Krankenhaus verlassen.

Einzigartige Methode in Linz

Rund zwei Prozent der Österreicher leiden laut Pürerfellner an Herzrhythmusstörungen. Rund 450 werden pro Jahr in dem Linzer Ordensklinikum behandelt, 80 Prozent von ihnen haben schon länger oder so schwere Beschwerden, so dass sie mit einer komplexen Kathetermethode behandelt werden müssen. Die nun optimierte Diagnosemethode, die seit Februar eingesetzt wird, wurde bereits bei sechs Patienten verwendet - dies gibt es derzeit nur in Linz, die Uni Wien verfügt über ein Vorläufermodell.


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