Diskussion um Risikoausgleich bei Krankenkassen - Luger: "Es ist nicht fair"
LINZ. Nach dem künftig neben Mindestsicherungsbeziehern und Arbeitslosen auch Häftlinge bei der ÖGK versichert sein sollen, fordert auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger als „Risikoausgleich“ eine Krankenkasse für alle.
Seit Anfang des Jahres gibt es statt 21 verschiedene Sozialversicherungsträger nur mehr fünf: Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) für Arbeiter und Angestellte, die SVS für Selbstständige und Bauern, die BVAEB für Beamte und Eisenbahner, die Unfallversicherung AUVA sowie die Pensionsversicherung. Bei der ÖGK, die aus den neun Gebietskrankenkassen entstanden ist, sind zudem Arbeitslose und Mindestsicherungsbezieher mitversichert. Künftig sollen auch Häftlinge durch die ÖGK versichert werden. Dies sorgte schon auf Bundesebene für Diskussionen.
Eine Kasse für alle
„All diese Risikogruppen, die nicht viel zahlen können, sind in der ÖGK. Es ist nicht fair. Alle Risiken, die es gibt, müssen Arbeiter und Angestellte zahlen“, kritisiert der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Er fordert nun statt der fünf Kassen eine Zusammenlegung auf eine. „Es wäre gut, wenn das Risiko die ganze Gesellschaft trägt.“ Mit einhergehen würde eine Leistungsangleichung: „Wenn man krank ist, soll es keinen Unterschied machen, ob man Magistratsdirektor, Voest-Arbeiter, Bürgermeister oder oberösterreichischer Milchbauer ist.“
Übergangsfristen für einen zumutbaren Systemwechsel
Bei einer Zusammenlegung handle es sich jedoch um ein langfristiges Projekt, bei dem auch Individualansprüche „eine Zeit lang fortgesetzt werden“ müssten. „Aber die gesellschaftlichen Lasten müssen sofort umgestellt werden.“Übergangsfreisten sollen einen zumutbaren Systemwechsel möglich machen.
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