Lockerungen im Sportbereich ab 1. Mai, in der Bundesliga soll der Ball wieder rollen
WIEN/OÖ/NÖ. Die Betretungsverbote von Sportanlagen werden outdoor und indoor ab 1. Mai aufgelockert, die heimische Fußball-Bundesliga soll mit Geisterspielen fertig gespielt werden. Das kündigte Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler am Mittwoch an.
Die Corona-Zahlen entwickeln sich gut, deshalb setzt die Bundesregierung auf die Öffnung weiterer Teilbereiche. Den kleineren Geschäften und Baumärkten sollen nun als nächstes die Sportanlagen folgen. „Ab 1. Mai werden sowohl die Outdoor- als auch die Indoor-Sportanlagen geöffnet und vom Betretungsverbot ausgenommen. Dabei betrifft das vor allem Sportarten und deren Anlagen, wo man weniger Kontakt als Mannschafts- oder gar Kampfsportarten hat“, betont Werner Kogler.
Zu den angedachten Ausnahmen vom Betretungsverbot von Sportstätten gelten etwa Leichtathletik-Anlagen, Tennisanlagen, Pferdesportanlagen, Bogenschieß-Plätze, Segelfliegen, Schießanlagen etc.
Konkrete Lösungen mit Fachverbänden ausarbeiten
Als Mindestabstand werden dabei zwei Meter vorgegeben, konkrete Verhaltens- und Sicherheitsregeln sollen gemeinsam mit den Fachverbänden fixiert werden: „Diese sind eingeladen, nähere Empfehlungen abzugeben. Alleine Bereiche wie der Tennissport werfen so viele Fragen auf, ich sehe hier nicht die Bundesregierung in der Pflicht, alle Details vorzugeben“, so Sportminister Kogler bei der Pressekonferenz.
Bundesliga mit „Geisterspielen“ fertigspielen
Ebenso wurde heute die Bereitschaft der Regierung verkündet, die Fußball-Bundesliga mit so genannten „Geisterspielen“ ohne Publikum fertig zu spielen. “Wir begrüßen hier vor allem die Möglichkeit von TV-Übertragungen für die Menschen daheim“, betont Werner Kogler.
Die Trainingsmöglichkeiten in Kleingruppen für die betreffenden Vereine sollen bis zum 20. April ausgearbeitet und ermöglicht werden.
Dies betrifft aber nur die höchste Spielklasse. Will heißen: Während der LASK in der obersten Spielklasse der Fußball-Bundesliga bereits im Mai in Form von Geisterspielen das Rennen um den Meistertitel fortsetzen soll, wird für FC Blau Weiß Linz, SV Ried und Vorwärts Steyr in der 2. Liga der Spielbetrieb vorerst weiter ruhen.
Auch für die Hobby- und weiteren Unterhaus-Fußballvereine gibt es noch kein konkretes Szenario.
Kommt ein Formel 1-Geisterrennen in Spielberg?
„Nicht im Weg stehen“ wolle man auch beim angedachten Formel1 Grand Prix ohne Zuschauer in Spielberg Anfang Juli. „Die Mindestabstandsregeln einzuhalten, scheint dort möglich, wenn ich den Angaben der Verbände glaube“, so Kogler. Genau ansehen werde man sich die Einreise-Modalitäten von Sportlern, Funktionären etc.
Freizeitsport: Appell an den Hausverstand
Im Freizeitsport-Bereich setzt Kogler auf den Hausverstand: „Wie Studien ergaben, sollten die Abstände beim Laufen hintereinander rund 10 Meter betragen, beim Fahrradfahren mit Windschatten sogar bis zu 20 Meter.“
Den Hausverstand sollte man auch bei den Risiko-Sportarten einsetzen: „Wenn schon im letzten Firn jetzt noch eine Bergtour oder eine Skitour gemacht wird, sollte man aufpassen, nichts mit hohem Risiko zu machen, weil wir zum einen die Rettungskräfte in Zeiten wie diesen anders eingesetzt wissen wollen und auch Kapazitäten im Krankenhaus nicht ausreizen wollen.“
Generell werde es keine weiteren Verbote für die Freizeitsportausbildung geben. „Es gibt im Frühling den Drang nach draußen, wir wollen das natürlich ermöglichen. Unser Grundsatz lautet weiter: So viel wie möglich zulassen, so wenig wie möglich einschränken. Alle zwei Wochen entscheiden wir allerdings, ob die Öffnung wieder zurückgeschraubt werden müssen.“
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