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Neues Wifi-Kursbuch da: "Wichtige Rolle für gelungenen Re-Start"

Karin Seyringer, 04.06.2020 19:24

OÖ/LINZ. Seit drei Wochen findet auch am Wifi der Wirtschaftskammer OÖ in Linz und in den zwölf regionalen Bildungszentren wieder Präsenzkursbetrieb statt. Das neue Kursbuch ist erschienen und versammelt wieder 10.000 Kurse für das Jahr 2020/21 mit einigen neuen Angeboten. Das Wifi habe gerade in Zeiten von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit „eine wichtige Rolle für einen gelungenen Re-Start“, so WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.

  1 / 2   WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer, Wifi-Kurator Georg Spiegelfeld und Wifi-Institutsleiter Harald Wolfslehner (v. l.) (Foto: Matthias Witzany Photography)

Vom Kursbuch, das die Kunden sehr gerne nutzen würden, wurden wieder 70.000 Stück geruckt, dieses wird an Kunden verschickt, liegt am Wifi auf und kann auch online bestellt werden. Auf 500 Seiten werden 10.000 Kurse für das Lernjahr 2020/2021 angeführt und beschrieben, um berufliche Qualifikationen zu vertiefen oder neue berufliche Wege einzuschlagen.

Neu im Kursbuch sind unter anderem die „Verkaufs-Akademie“, die Ausbildung zum Glasfasertechniker, zum E-Tourismus-Digitalexperten, Digitale Medienkompetenz oder in Kooperation mit dem Wifi Salzburg die Ausbildung zum Kunst- und Kulturmanager.

Coding Academy

Neu ist auch die „Coding Academy“ – ein gemeinsames Projekt von Wifi und Wirtschaftskammer OÖ. Das Ausbildungsprogramm richtet sich speziell an AHS-Oberstufenschüler und bietet die Chance, zusätzlich zur Matura einen vollwertigen Lehrabschluss in Applikationsentwicklung/Coding abzulegen.  

Präsenzunterricht gewünscht

Natürlich war auch das Wifi während Corona nicht geschlossen, knapp 36.000 Kunden wurden online in über 1.800 Kursen weitertrainiert. „Es ist uns gelungen, das Haus funktionsfähig zu halten“, so Wifi-Kurator Georg Spiegelfeld.

Auch wenn die Erwartungen der Kunden beim Distance-Learning zu 78 Prozent erfüllt waren – zeigt eine aktuelle Umfrage des Wifi unter den Teilnehmern - 60 Prozent von ihnen bevorzugen aber den Präsenz-Kurs. 4 von 10 können sich eine Mischform aus Präsenz und Distance Learning vorstellen, nur 2 von 10 sehen auch künftig alleiniges Distance Learning als Option.

„Dort wo die Kunden es wünschen, werden wir das Angebot anreichern mit Blended-Varianten, so Wifi-Institutsleiter Harald Wolfslehner. Er geht hier von einer Kombination von etwa 70 Prozent Präsenzunterricht und 30 Prozent Distance Learning aus. Dennoch: Online-Angebote seien ergänzend, persönliches Präsenz-Lernen könne aber nichts ersetzten“, so Wolfslehner und auch WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer.

Zweiter Bildungsweg

Der Trend zeige, dass der zweite Bildungsweg immer spannender werde, der Trend zur zertifizierten Weiterbildung, erläutert Hummer. „Das sehen wir auch im Haus, und auch beim Lehrabschluss im zweiten Bildungsweg.“ Von über 10.300 Personen, die im Vorjahr zur Lehrabschlussprüfung angetreten sind, kamen 2.300 über den zweiten Bildungsweg. „Auch die Berufsbreite erweitert sich“, so Hummer. Vertieft wird etwa das Angebot in den Bereichen Digitalisierung und Informationstechnologie – so kann man mittlerweile in über 40 Berufen den Lehrabschluss im 2. Bildungsweg nachholen.

10.000 Lehrlinge jährlich im Haus

Eine ganz wichtige Zielgruppe seien die Lehrlinge. „Wir haben 70 Werkstätten, rund 10.000 Lehrlinge sind bei uns jährlich im Haus“, so Wolfslehner. Das neue Konzept der „Wifi-Lehrlingsbox“ bietet zudem neue Unterstützungen nicht nur für Lehrlinge, sondern auch für Unternehmen. Ausbildungsteile, die ein Betrieb nur zum Teil oder kaum erfüllen kann, werden in der Wifi-Lehrlingswerkstatt übernommen. So können auch Betriebe Lehrlinge ausbilden, die das bislang noch nicht konnten. In der Startphase werden die meisten Module in den Bereichen Metall- und Elektrotechnik sowie Mechatronik angeboten. Künftig soll das Angebot auch auf andere Lehrberufe ausgedehnt werden.

Chefs bilden sich weiter

Besonders gut angenommen wurde in der Corona-Zeit das Angebot der Wifi-Unternehmer-Akademie. In der Krisenzeit wurden 100 Kurzveranstaltungen elektronisch angeboten, die von rund 1.000 Unternehmern genutzt wurden. Die interaktiven Online-Seminare hier seien ein wichtiges Instrument, das Angebot wird auch im Herbst ergänzend weitergeführt.

„Wirtschaftlich auf guten Beinen“

916 Kurse mussten durch Corona abgesagt werden. Durch die Corona-Krise seien dem Wifi einige Millionen Euro an Umsatz weggefallen, „vor der Krise hatten wir ein Ergebnis von plus 1,5 Millionen Euro, jetzt liegen wir bei etwa einer Million Euro Minus beim Ergebnis. Das kann aber durch die Rücklagen gedeckt werden“, erläutert Wolfslehner. „Das Wifi steht inhaltlich wie wirtschaftlich auf guten Beinen“, so Hummer.

Die angepeilte Zahl von 100.000 Wifi-Kunden konnte durch Corona nicht erreicht werden. Rund 98.000 Kunden hatte man vor Corona – durch den Lockdown gab es bei den Anmeldungen in dieser Phase einen Rückgang von etwas über zehn Prozent.

„Gesamtgesellschaftlicher Aufgabe“

Wichtig ist es Hummer, dass gerade jetzt in Zeiten von Kurzarbeit viele die Möglichkeit haben sollen, die Zeit für Weiterqualifikation und Ausbildung zu nutzen. „Die Hälfte von 660.000 Beschäftigten in Oberösterreich ist aktuell in Kurzarbeit oder arbeitslos. Hier hat das Wifi eine wichtige Rolle für einen gelungenen Re-Start“, so Hummer. Wifi-Kurator Spiegelfeld: „Das Wifi hat eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, wir können uns gegen Arbeitslosigkeit mit Bildung vorbereiten, hier haben wir einen Beitrag zu leisten, um die Leute aus der Arbeitslosigkeit zurückzuholen.“


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