LINZ. Vor dem Baustart für den Halbanschluss Dornach-Auhof im nächsten Jahr fordern Stadträtin Eva Schobesberger und LAbg. Severin Mayr von den Grünen: „Spätestens bei Fertigstellung 2023 muss auch die Verkehrsberuhigung der Altenberger Straße umgesetzt sein.“
„Im kommenden Jahr soll es den Baustart für den Halbanschluss Dornach-Auhof geben, 2023 die Verkehrsfreigabe. Sollte diese Ankündigung von Bürgermeister Luger halten, muss bis spätestens dahin die Verkehrsberuhigung in der Altenberger Straße umgesetzt sein. Sonst ist der Verkehr dort dicht wie nie zuvor und die Belastung für die Anwohner steigt weiter. Es müssen Begegnungszonen umgesetzt werden, die Planungen dafür jetzt beginnen und sowohl Uni als auch Bewohner einbezogen werden“, betont die Grüne Stadträtin Eva Schobesberger.
Universitätsbereich wächst stetig
Der stetig wachsende Universitätsbereich mit rund 20.000 Studierenden und 3.500 Beschäftigten sowie insgesamt zwölf Schulen machen Dornach zu einem zwar prosperierenden, aber auch staubelasteten Gebiet. Jeder zusätzliche Autoverkehr geht klarerweise zu Lasten der rund 7.000 in Dornach lebenden Linzer.
Grüne Zweifel an Wirksamkeit des Halbanschlusses
An der Wirksamkeit des seit langem angekündigten Autobahn-Halbanschlusses gibt es daher erheblichen Zweifel.
„Wenn nicht gleichzeitig die Altenberger Straße verkehrsberuhigt wird, verschärft sich die Situation in Auhof weiter. In einem ersten Schritt sollte deshalb eine Begegnungszone zwischen Schumpeterstraße und Schloss Auhof umgesetzt werden. Dort befinden sich die Universität, das Seniorenzentrum Dornach/Auhof mit rund 120 BEwohner und ein Einkaufsmarkt. Es ist ein sehr stark frequentierter Bereich, der für eine Begegnungszone prädestiniert ist“, begründet Schobesberger und wendet sich strikt gegen Alibimaßnahmen: „Es muss eine echte Verkehrsberuhigung geben. Eine paar kleine Rasenflächen zwischen den Parkplätzen ist absolut zu wenig.“
Unterstützung für die Verkehrsberuhigung kommt von den Landesgrünen, die in einem gelungenen Umbau der Altenberger Straße sogar ein Vorzeigeprojekt für ganz OÖ sehen: „Wer sich darauf beschränkt, Autobahnen zu bauen, erzeugt nur noch mehr Verkehr, noch mehr Luftbelastung und noch mehr Lärm. Es ist an der Zeit, endlich so zu planen, dass die Bewohner profitieren und nicht alle Interessen der Blechlawine untergeordnet werden!“, fordert Severin Mayr, Verkehrssprecher der Grünen OÖ, endlich ein Umdenken in der Verkehrspolitik.
„Gefahrenloses Radfahren ermöglichen“
„Die Altenberger Straße kann zu einem Vorzeigeprojekt für ganz Oberösterreich werden. Moderne Verkehrspolitik beschleunigt Öffis und ermöglicht gefahrenloses Radfahren. Die Stadt der Zukunft schafft Wohlfühlplätze für Menschen und stärkt Ortskerne, statt den gesamten öffentlichen Raum für Autos zu reservieren.“
Weltweit haben Städte damit begonnen, ihre Straßen umzugestalten. Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer lautet die Devise. Mayr: „Alle Erfahrungen zeigen, dass eine zeitgemäße Verkehrspolitik die Luftqualität verbessert. Einfach eine Autobahn auf die grüne Wiese zu klatschen und dann auf eine bessere Zukunft zu hoffen, hat sich längst als Irrtum herausgestellt.“
Hein: „Schlechtes Beispiel für Begegnungszone“
Verkehrsreferent Vizebürgermeister Markus Hein (FPÖ) schließt eine Begegnungszone dort aus: Die Altenbergerstraße in Urfahr wird, nachdem der Halbanschluss Universität fertiggestellt wurde, als Gemeindestraße vom Land übernommen. Die Gestaltungsplanungen sind bereits weitestgehend abgeschlossen und abgestimmt. Mit neuen Grüninseln, Verkehrslenkungsmaßnahmen und Verkehrslichtsignalanlagen soll der Straßenwiderstand für den Durchzugsverkehr erhöht werden. Eine Begegnungszone, so wie sich das die Linzer Grünen vorstellen, wird es sicher nicht geben. „Eine Begegnungszone muss gewisse Kriterien erfüllen. Beispielsweise ist eine entsprechende Fußgängerfrequenz nachzuweisen und es sollten auch entsprechende Ziele auf beiden Straßenseiten vorhanden sein“, erklärt Hein. „Die Altenbergerstraße wäre ein sehr schlechtes Beispiel für eine Begegnungszone. Denn stadtauswärts verläuft auf der rechten Seite größtenteils der Gleiskörper der Straßenbahn und es gibt zudem sehr eingeschränkte Möglichkeiten zum Flanieren.“
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