Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

Mitglieder-Abstimmung der Linzer SPÖ: Kandidaten gewählt, knappe Mehrheit für Linzer Ostumfahrung

Jürgen Affenzeller, 07.10.2020 13:37

LINZ. Mit Klaus Luger als Bürgermeisterkandidat und Peter Binder als Linzer Kandidat für den Oö. Landtag geht die SPÖ Linz in die Wahlen 2021. Die Mitgliederabstimmung in sechs Fragen zu aktuellen Themen brachte auch unter anderem eine knappe Mehrheit für die Linzer Ostumfahrung.

Bürgermeister Klaus Luger (Bezirksparteivorsitzender), Vizebürgermeisterin Karin Hörzing, Bezirksparteivorsitzender-Stv.in), Landtagsabgeordneter Peter Binder, Gemeinderätin Claudia Hahn (Bezirksgeschäftsführerin) (Foto: Tips/Affenzeller)

Für das Amt des Bezirksparteivorsitzenden sowie die Bürgermeister-Kandidatur 2021 stellte sich Klaus Luger erneut der Wahl. Für die Spitzenkandidatur der Bezirkspartei für die Landtagswahl 2021 stand Landtagsabgeordneter Peter Binder auf dem Prüfstand.

90 Prozent für Luger, 80 Prozent für Binder

Beide wurden von der Mehrheit der teilnehmenden Mitglieder gewählt: Klaus Luger mit 90,3 Prozent als Bürgermeisterkandidat und 88,7 Prozent als Bezirksparteivorsitzender, Peter Binder mit 79,6 Prozent als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl.

Für den Bürgermeisterkandidaten Klaus Luger votierten exakt 2.739 SPÖ-Mitglieder, 2.689 wählten ihn auch als Bezirksparteivorsitzenden. Peter Binder konnte als Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2.413 Stimmen auf sich vereinen.

Weitere Landtagskandidaten gewählt

Die Bezirksparteikonferenz hat mit den entsprechenden statutarischen Festlegungen die Ergebnisse der Direktwahl bindend zur Kenntnis genommen. Zusätzlich wählten die Delegierten neben dem Parteivorstand die weiteren Landtagskandidaten der SPÖ Linz.

Auf Platz 2 kandidiert demnach die Landesgeschäftsführerin der Mietervereinigung Oberösterreich, Nicole Hager-Wildenrotter, gefolgt von Landtagsabgeordneten und Voestalpine-Konzern-Betriebsratsvorsitzenden Hans-Karl Schaller, der auf der Landesliste der SPÖ für die Landtagswahl 2021 den zweiten Platz hinter Landesrätin Birgit Gerstorfer einnehmen wird.

Auf Platz 4 wurde vom Pensionistenverband Gemeinderätin Erika Wundsam nominiert, Platz 5 besetzt der als einer der Pioniere für biologisch abbaubare und kompostierbare Werkstoffe sowie daraus bestehenden Produkte geltende Unternehmer Ewald Kapellner. Gemeinderätin Paulina Wessela nimmt Listenplatz 6 ein, vor dem Bundesvorsitzenden der FSG in der Gewerkschaftsjugend, Josef Rehberger, auf Platz 7.

Die Pädagogin und Bezirksbildungsvorsitzende Sarah Strigl steht auf Platz 8, auf Platz 9 wurde der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Homosexuellen-Initiative (SOHO), René Gschnaidtner, gewählt. Die Kindergartenpädagogin und Gewerkschafterin in der SPÖ, Silvana Miljkovic, ist die zehnte Linzer SPÖ-Kandidatin für den Landtag, gefolgt von younion-Landesvorsitzenden Christian Jedinger. Die stellvertretende Frauenvorsitzende der Linzer SPÖ, Karin Leitner, nimmt Platz 12 auf der Kandidatenliste ein. Die Plätze 13 und 14 werden schließlich von Kinderfreunde-Linz-Vorsitzenden Helmut Gotthartsleitner und der zweiten Pensionistenverbandsvertreterin, Helga Brenner, eingenommen. „Es ist eine beeindruckend vielseitige Kandidatenliste, die hier von der Bezirkskonferenz gewählt wurde. Ich freue mich, mit diesem Team in den Wahlkampf ziehen zu können“, meint der direkt gewählte Spitzenkandidat der Linzer SPÖ für die Landtagswahl 2021, Landtagsabgeordneter Peter Binder.

Jeder zweites SPÖ-Mitglied nahm an Mitgliederabstimmung teil

Exakt 5.959 Mitglieder waren bei der Mitgliederabstimmung wahlberechtigt. Abgestimmt werden konnte in zwei Phasen: in der ersten Septemberhälfte konnte persönlich in Wahllokalen die Stimme abgegeben werden. In den letzten beiden Septemberwochen schließlich konnte auch online oder per Brief gewählt werden.

Insgesamt wurden 3.032 gültige Stimmen abgegeben, das entspricht einer Wahlbeteiligung von 50,9 Prozent. „Somit hat jedes zweite Mitglied von seinem Stimmrecht Gebrauch gemacht, wobei die Beteiligung in beiden Phasen jeweils annähernd gleich hoch war“, erklärt Bezirksparteigeschäftsführerin Gemeinderätin Claudia Hahn.

Zum Großteil deutliche Ergebnisse

Die sechs zentralen inhaltlichen Fragen wurden von den Mitgliedern bis auf eine ebenfalls mit deutlichen Mehrheiten entschieden. Lediglich die Frage nach der so genannten Ostumfahrung durch Pichling und Ebelsberg ging beinahe unentschieden aus.

„Wir verstehen die knappe Mehrheit für die Ostumfahrung als Auftrag, weiterhin für eine bewohner- und umweltfreundliche Umsetzung im Linzer Süden zu kämpfen, ähnlich dem Plabutschtunnel in Graz“, so Bürgermeister Klaus Luger. „Bewilligungsfähig ist auch nur die Variante mit dem Tunnel in der Stadt.“ Die nächsten Jahre würden aber ohnehin dem Öffentlichen Verkehr gehören: „Vorrang haben eindeutig geplante Projekte wie die S6, S7 und die neuen Buslinien in der Stadt.“

Insgesamt sieht Luger die als Experiment gestartete Mitgliederabstimmung als großen Erfolg: „Wir haben mit diesem Modell einen neuen Weg der Einbeziehung unserer Mitglieder beschritten, der angesichts des großen Erfolges beispielgebend für andere Teile der Partei ist“, betont Bürgermeister Klaus Luger.

Die konkreten Ergebnisse der Befragung

Frage 1: Sollen wie in Linz künftig auch auf Bundes- und Landesebene der Parteivorsitz und die Spitzenkandidatur bei entsprechenden Wahlen durch eine Mitgliederabstimmung entschieden werden?

Ja: 79,9 Prozent Nein: 16,1 Prozent Keine Angabe: 4,2 Prozent

Frage 2: Soll für die Sicherheit in Linz mehr Videoüberwachung in öffentlichen Räumen und öffentlichen Verkehrsmitteln eingesetzt werden?

Ja: 71,1 Prozent Nein: 26.3 Prozent Keine Angabe: 2,6 Prozent

Frage 3: Soll die vom Land Oberösterreich geplante „Ostumfahrung“, die durch Ebelsberg und Pichling führt, gebaut werden?

Ja: 52,6 Prozent Nein: 41,2 Prozent Keine Angabe: 6,2 Prozent

Frage 4: Soll österreichweit auf allen Straßen eine Maut für LKWs eingeführt werden?

Ja: 65,4 Prozent Nein: 30,2 Prozent Keine Angabe: 4,4 Prozent

Frage 5: Soll es vor Schulen zeitlich begrenzte Fahr- und Halteverbote geben?

Ja: 67,8 Prozent Nein: 27,8 Prozent Keine Angabe: 4,4 Prozent

Frage 6: Sollen die bestehenden Kurzparkzonen in der Innenstadt zeitlich in den Abendstunden und am Wochenende ausgedehnt werden?

Ja: 29,8 Prozent Nein: 66,4 Prozent Keine Angabe: 3,8 Prozent


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden