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In Linz wird am ersten Open Source Beatmungsgerät gebaut

Wurzer Katharina, 13.10.2020 13:19

LINZ. Seit 1. Oktober arbeitet ein internationales Technikerteam in der Linzer Tabakfabrik am ersten Open Source Beatmungsgerät für die Medizin. Entstanden ist die Idee bei einem Hackathon der Europäischen Kommission.

  1 / 2   In der Linzer Tabakfabrik wird derzeit ein Open Source Beatmungsgerät entwickelt. (Foto: Stadt Linz)

In der Corona-Pandemie stieg die Nachfrage nach Beatmungsgeräten. Damit es zukünftig möglich wird, Beatmungsgeräte einfach und schnell herzustellen, bestehen mehrere Forschungsprojekte. Eines davon wird nun in der Tabakfabrik in Linz durchgeführt.

Ingenieure aus 15 Ländern

An der Entwicklung des Beatmungsgerätes von Victor Suturin sind Ingenieure aus 15 verschiedenen Ländern beteiligt. Einer davon ist der erst 16-jährige Kanadier Nathaniel Bechard, der einen Prototyp eines Stickstoff-Motors gebaut hat. Weitere Ingenieure von PolyVent kommen beispielsweise aus Indien, Australien, Deutschland und den Niederlanden. Entstanden ist ihre Idee bei einem Hackathon unter dem Motto „EUvs Virus“ der Europäischen Kommission. Das Ziel war es, Lösungen einzureichen, die zur Unterstützung der europäischen und globalen Erholung nach dem Coronavirus-Ausbruch beitragen.

Dass Linz als Standort zur Prototypen-Entwicklung gewählt wurde, freut Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ): „Linz ist bekannt als das industrielle Rückgrat Österreichs und sein innovationsfreundliches Umfeld. Ich bin überzeugt, dass auf dieser Basis wirtschaftlicher und sozialer Erfolg möglich ist“. „Die Grand Garage versteht sich als Entwicklungsraum und Vernetzungsraum zwischen technisch Interessierten, der kreativen Szene, Universitäten, Unternehmen und der Öffentlichkeit. Wir freuen uns das Team um Victor Suturin bei uns zu haben und künftig als technisches Headquarter in Europa für das Netzwerk um PolyVent zu fungieren“, ergänzt die Kuratorin der Grand Garage in der Tabakfabrik Kathrin Obernhumer.

Kontakt zu weiteren Unternehmen

In der Tabakfabrik sitzt auch das Unternehmen Sophia Advisory, das bei dem Hackathon als Drittplatzierter hervorging. Bei ihrem Projekt gehe es nicht um Gesundheit, sondern um Beratung für Unternehmen, berichtet Geschäftsführer Markus Waghubinger. „Durch unseren Kontakt zu Sophia Advisory haben wir vom Angebot in Linz erfahren und waren sofort beim ersten Besuch überzeugt, den richtigen Ort gefunden zu haben, um die Beatmungsgeräte zu prototypen. Eine vierstöckige Werkstatt mit allen nötigen Maschinen in der Grand Garage und ein innovationsfreundliches Umfeld drum herum: perfekt“, meint Victor Suturin von PolyVent abschließend.

In der Tabakfabrik stehen derzeit die „Impact Innovation Weeks“ auf dem Programm. Angeboten werden Online-Veranstaltungen, Diskussionen und Workshops, aber auch Präsentationen von Unternehmen wie PolyVent und Sophia Advisory.


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