
OÖ. „Wir haben den klimaschützenden Baustoff Holz direkt vor der Haustüre. Nutzen wir ihn!“ Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger appelliert gemeinsam mit Josef Frauscher, Landesinnungsmeister Holzbau, den Baustoff Holz verstärkt zu nutzen. Vor allem beim Einfamilienhausbau und im städtischen Bereich gebe es noch Luft nach oben. Die Wanderausstellung „Holzbau in fünf Vierteln“ ist zudem nun auch als 3D-Ausstellung virtuell zu erleben.
„Holzbau hat noch viel Luft nach oben“, sind sich Agrar-Landesrat Hiegelsberger und Frauscher einig: „Und das im wahrsten Sinn des Wortes, denn was etwa die Aufbauten bzw. Gebäudeaufstockungen im urbanen Bereich oder die städtische Nachverdichtungen betrifft, sind längst nicht alle Potenziale ausgeschöpft.“
Neue Kampagne
Die oö. Holzbauinnung will mit einer nun angelaufenen Imagekampagne den Baustoff Holz verschärft in den Blick von Wohnbaugenossenschaften und auch privaten Häuslbauern bringen. „Nachdem wir dieses Jahr mit der Wanderausstellung Holzbau verstärkt auf Vertreter der Gemeinden zugegangen sind, liegt der Schwerpunkt der neuen Kampagne auf privaten Bauträgern“, erläutert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger: „Die heimischen Wälder erfüllen wichtige Funktionen für die Erholung der Menschen und den Schutz von Häusern und Infrastruktur. Die dafür notwendige aktive Bewirtschaftung muss sich aber auch betriebswirtschaftlich lohnen. Wir müssen daher laufend Bewusstsein um die vielfältigen Vorteile des Baustoffes Holz schaffen“, so Landesrat Hiegelsberger.
Hiegelsberger und Frauscher unterstreichen den Wirtschaftsfaktor Holz wie auch die positiven Effekte auf das Klima, aber auch die Vorteile von Holz bei Statik und Fertigstellungszeit der Bauarbeiten.
Ziel: 45 Prozent Gesamtanteil
Der Holzbau liege schon gut draußen auf dem Land, im landwirtschaftlichen Bereich und bei Zu- und Anbauten. Aufholbedarf bzw. Potenzial gebe es aber beim klassischen Einfamilienhausbau und im städtischen Bereich. Der Anteil von Holzbauten an der Gesamtzahl der Bauvorhaben liegt in Oberösterreich bei rund 42 Prozent. Betrachtet man etwa nur das Einfamilienhaussegment, dann beträgt der Holzbauanteil nur 19 Prozent. „Wir möchten hier dazugewinnen und in den nächsten fünf Jahren den Gesamtanteil auf um die 45 Prozent steigern“, nennt Frauscher das Hauptziel.
„Holzbau in fünf Vierteln“: Ausstellung jetzt virtuell nutzen und vieles mehr erfahren
Zu Jahresbeginn hat das Land OÖ hat gemeinsam mit proHolz Oberösterreich eine Wanderausstellung zu den baulichen Vorzügen des Baustoffes Holz konzipiert. An fünf Stationen in vier Viertel in OÖ und im Salzkammergut war die Ausstellung zu sehen, nachdem die Tour die letzte Station im Waldcampus in Traunkirchen erreicht hat, geht sie jetzt ins Netz.
Unabhängig von Covid-19 und von Ort und Zeit ist sie als virtuelle 3D-Galerie im Internet zugänglich. Wie in einem Online-Computerspiel kann man sich durch die virtuelle Ausstellung bewegen. Dabei erhält man Infos zum technischen, ökonomischen und gestalterischen Potenzial des modernen Holzbaus. Öffentliche Bauaufgaben werden vorgestellt, beispielsweise ein Altstoffsammelzentrum, mehrere Kindergärten oder eine innovative Schulsanierung. Außerdem werden Fakten zu Themen wie Klimaschutz, Brandsicherheit oder Beständigkeit präsentiert. Profis aus Wissenschaft, Forschung und Praxis geben zudem in Kurzvideos Statements zu verschiedenen Themen wie Brandschutz oder Holzfassaden ab. Zusätzlich können sich virtuelle Besucherinnen und Besucher viele Inhalte und Gebäudedokumentationen als PDF herunterladen und mitnehmen.
„Wir haben die Digitalisierung der Ausstellung für eine Erweiterung genutzt. Mit der Verlinkung auf zusätzliche Inhalte und Unterlagen ist es jetzt möglich, noch tiefer in die Materie einzutauchen“, freut sich Hiegelsberger.
„Holzbau in fünf Vierteln“ - Online-Galerie auf www.qapture.at/holzbau