Ein gutes Versicherungsjahr und ein Wechsel in der Chefetage
LINZ/OÖ. Die Corona-Pandemie hat das Jahr 2020 in jeder Hinsicht geprägt. Dennoch ziehen die Vorstände der Oberösterreichischen Versicherung ein positives Resümee über das zu Ende gehende Versicherungsjahr. Josef Stockinger legt zu Jahreswechsel seine Tätigkeit als Generaldirektor nach zehn Jahren zurück.
Wegen der Kontaktbeschränkungen blieb der Prämienzuwachs um 0,1 Prozent hinter den Erwartungen zurück. Vor allem durch den ersten Lockdown ereigneten sich weniger Schäden im Straßenverkehr. Andererseits stiegen die Schadensleistungen für Stürme und Brände. Insgesamt legt die Oberösterreichische Versicherung prämienseitig um 1,5 Prozent auf etwas mehr als 460 Millionen Euro nach 453 Millionen Euro im Jahr davor zu. Das voraussichtliche EGT beläuft sich dabei auf 30,1 Millionen Euro.
2021/2022 werden schwierige Jahre
Die gute Versicherungstechnik und das gleichzeitig erzielte Prämienwachstum in der Schaden-Unfallversicherung bringt für die Oberösterreichische Versicherung ein voraussichtliches Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 30,1 Mio. Euro verglichen mit 26,6 Mio. Euro im Jahr 2019. „Dieses gute Ergebnis hilft uns, die zu erwartende schwierige Situation 2021/22 abzufedern. Prämienausfälle nach Insolvenzen und ein Sinken umsatzbezogener Prämien werden in den nächsten beiden Jahren Faktum sein. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsbereichen treten in der Versicherungswirtschaft die finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie erst in den Folgejahren ein“, fasst Generaldirektor Josef Stockinger die herausfordernden Rahmenbedingungen zusammen.
Nagl folgt Stockinger
Mit Jahreswechsel verabschiedet sich Josef Stockinger nach zehnjähriger Tätigkeit als Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung und übergibt den Vorstandsvorsitz an Othmar Nagl. Bereits im Oktober übernahm Kathrin Kühtreiber-Leitner die Vertriebsagenden. „Ich bedanke mich bei unseren Kunden, die uns durch ihr Vertrauen zum stärksten österreichischen Regionalversicherer gemacht haben. Ich bin überzeugt, dass auch in Zukunft der persönliche Kontakt und der direkte Kundenzugang die Erfolgsbringer der Oberösterreichischen Versicherung sein werden“, so Stockinger.
„Ich wollte nach meinem Wechsel in die Wirtschaft beweisen, dass anständige Politiker auch Unternehmen erfolgreich führen können. Im Team mit Othmar Nagl ist das für die Oberösterreichische gelungen“, zieht der scheidende Vorstandsvorsitzende abschließend auch eine persönliche Bilanz.
Neue Kommunikationsformen durch Corona
„Corona und Kontaktbeschränkungen zeigen uns wie wichtig die elektronische Kommunikation für die Versicherungswirtschaft ist. Während des Lockdowns sind digitale Kommunikationsformen schnell zum Standard geworden und haben sowohl für uns als Unternehmen aber auch unseren Kundinnen und Kunden vieles erleichtert“, berichtet Vorstandsdirektorin Kathrin Kühtreiber-Leitner. Als besonderes hilfreich erwies sich dabei die Antragsstellung per E-Mail. Wurden im letzten Jahr durchschnittlich knapp 700 Anträge pro Monat per E-Mail eingebracht, hat sich diese Zahl im Corona-Jahr 2020 verdoppelt. Spitzenreiter war dabei der April mit mehr als 1600 Anträgen.
Auch elektronische Service-Angebote wie das Kundenportal oder die Keine Sorgen App boomen: Seit ihrer Einführung im Jänner 2020 checken bereits 5.500 Kunden ihre Versicherungsangelegenheiten auf ihrem Smartphone. 10 Prozent der Versicherungsnehmer sind bereits im Kundenportal registriert.
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