Landwirtschaftskammer-Wahl: Vier Fraktionen im Überblick
OÖ. Am 24. Jänner 2021 findet die Landwirtschaftskammer (LK)-Wahl statt. Dabei wählen Land- und Forstwirte ihre Interessensvertretung. Insgesamt stehen neben dem Bauernbund vier weitere Fraktionen zur Wahl.
Ebenso wie 2015 kandidieren für die Landwirtschaftskammer-Wahl am 24. Jänner 2021 fünf Fraktionen. Neben dem Bauernbund mit Spitzenkandidatin und aktueller LK-Präsidentin Michaela Langer-Weninger – aktuell im Tips-Talk – kandidieren der UBV – Unabhängiger Bauernverband OÖ, die Freiheitliche Bauernschaft OÖ (FB), die SPÖ-Bauern OÖ und die Grünen Bäuerinnen und Bauern (GBB).
UBV – Unabhängiger Bauernverband OÖ
Der UBV mit Spitzenkandidat Karl Keplinger fordert faire Rahmenbedingungen am Markt für Lebensmittel sowie Holz und keinen Populismus auf Kosten der Land- und Forstwirtschaft. „Wir wehren uns gegen nicht kostendeckende Preise und sinnlose Bürokratie“. So dürfe es nicht sein, dass in Österreich Waren verkauft werden dürfen, die mit Mitteln produziert wurden, die in Österreich nicht verwendet worden dürfen.
Freiheitliche Bauernschaft OÖ (FB)
Drei wesentliche Punkte vertritt die Freiheitliche Bauernschaft mit Spitzenkandidat Franz Graf: „Das erste ist die Umsetzung einer 100-prozentigen Lebensmittelkennzeichnung“, so Graf. „Der Weltmarktpreis unterscheidet niemals nach ressourcenschonender, nachhaltiger, tierfreundlicher Produktion.“ Dementsprechend bekommen Bauern für ihre Produkte keinen fairen Preis. Der zweite wesentliche Punkt sei daher, „dass wir es schaffen, einen wirksamen Importschutz zu installieren.“ Der dritte Punkt lautet infolge auch Regionalität: „Wir, von der freiheitlichen Bauernschaft nehmen diese Regionalität ernst. Wir werden bei dieser Wahl mit 93 Kandidaten antreten, die alles gestandene Bäurinnen und Bauern sind.“
SPÖ-Bauern OÖ
Die SPÖ-Bauern OÖ mit Spitzenkandidat Michael Schwarzlmüller und seinem Team stehen für eine existenzsichernde, sozial nachhaltige sowie umweltgerechte Agrarpolitik. Sie fordern Vorrang für regionale Lebensmittel und faire Produktpreise - zum Beispiel durch eine Kennzeichnungspflicht für regionale Produkte in den Lokalen. „Es braucht eine verpflichtende Kennzeichnung und ein Gütesiegel, wenn das Schnitzel beim Wirt heimisch ist und das Tier nicht unter schlechten Bedingungen aufgezogen und dann quer über den Kontinent transportiert wurde.“ Faire Preise seien ein Grundanliegen. Zudem fordern die SPÖ-Bauern OÖ eine Anpassung der Sozialversicherung.
Grünen Bäuerinnen und Bauern (GBB)
„Der von der Bauernbundpolitik eingeschlagene Weg führt in eine Sackgasse. Es wird die von den Bauern erzeugte Spitzenqualität zum Weltmarktpreis verschleudert. Landwirtschaft muss sich wieder lohnen“, fordert Clemens Stammler, Spitzenkandidat der Grünen Bäurinnen und Bauern. Oberösterreichs kleinstrukturierte Landwirtschaft sei selbstredend außer Stande, mit Agrar-Großproduzenten mitzuhalten. Alle weiteren derartigen Versuche führen zu einem weiteren Preiskampf. „Wir müssen auf Qualität und Wertigkeit setzen, statt auf Quantität und Billigware. Die Zukunft der heimischen Landwirtschaft liegt in Bio, Nachhaltigkeit und Regionalität“, so Stammler. Kernforderungen sind daher: eine erpflichtende Regionalquote von 80 Prozent in der öffentlichen Lebensmittelversorgung der öffentlichen Hand, eine transparente Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie und im Handel, dieEtablierung der mobilen, stressfreien Weideschlachtung, die Förderung der Direktvermarktung sowie eine eine ökologische und soziale Förderpolitik.
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