"Einstimmiger Beschluss für Kälberprämie klares Bekenntnis zur regionalen Landwirtschaft"
OÖ. Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) begrüßt die im Landwirtschaftsausschuss des Landtages einstimmig beschlossene Resolution für eine nationale Unterstützung der Kälbermast: „Der einstimmige Beschluss ist ein klares Bekenntnis zur regionalen Landwirtschaft.“ Auch für die Grünen ein wichtiger Schritt, bis zur bundesweiten Regelung brauche es aber eine sofortige Landesförderung, deren Antrag im Ausschuss aber abgelehnt wurde.
In der Konferenz der Landesagrarreferenten wurde bereits die mögliche Umsetzung einer derartigen Förderung erarbeitet. Mit einer bundesweit einheitlichen Förderung von Vollmilchkalb und Kalb rosè über QplusRind soll die Rentabilität der Kälbermast gesteigert, die Eigenversorgung gestärkt und Langstrecken-Transporte verringert werden.
„Damit wir die Kälbermast erfolgreich nach Österreich zurückholen, braucht es neben einer finanziellen Stärkung des Sektors einheitliche AMA-Richtlinien in diesem Bereich und vor allem auch den entsprechenden Absatz. Es kann nicht sein, dass ein Preisunterschied von 50 Cent pro Kalbsschnitzel dazu führt, dass Kalbfleisch mit langen Transportwegen und schlechteren Haltungsbedingungen importiert wird. Heimisches Kalbfleisch, das aufgrund der tiergerechten Fütterung etwas dunkler aber mindestens so schmackhaft ist im Vergleich zu importiertem Fleisch, muss im Handel, der Gastronomie und der Außer-Haus-Verpflegung klar den Vorzug bekommen“, so Hiegelsberger.
Grüne fordern überbrückende Landesförderung
„Die heute beschlossene Bundesresolution zur Einführung einer Vollmilchkalb-Prämie ist zwar ein wichtiger Schritt. Wir brauchen aber eine Landesförderung bis es eine bundesweite Regelung gibt. Tirol hat diese Überbrückung für 2021 beschlossen. Oberösterreich muss nun rasch aktiv werden. Deshalb ist es unverständlich und bedauerlich, dass ÖVP und FPÖ heute im Ausschuss unseren Antrag abgelehnt haben. Denn die Zeit drängt und die Bauern brauchen unsere Unterstützung“, kritisiert der Grüne Klubobmann LAbg. Gottfried Hirz.
Fakt sei, dass durch den Gastronomie-Lockdown im Zuge der Covid-19-Pandemie die heimischen Fleischpreise weiter eingebrochen sind und damit die heimische Kälbermast noch unrentabler wurde. Mittlerweile würden rund 70 Prozent des in Österreich konsumierten Kalbfleisches importiert werden und nur 30 Prozent aus heimischer Produktion stammen. „Diesen Trend müssen wir stoppen und dazu gehört eine sofortige Förderung der heimischen Kalbfleisch-Produktion“, betont Hirz.
Kälbertransporte grundsätzlich eindämmen
Auf das Tierwohl weist die Grüne Landwirtschaftssprecherin LAbg. Johanna Bors hin. „Stellen wir endlich dieses Tierleid ab, vermeiden wir endlich die Langstreckentransporte von Kälbern. Sowohl aus als auch nach Oberösterreich. Dazu müssen wir die Kälbermast hier in OÖ unterstützen und wieder rentabel machen. Und es gilt die Konsumenten aufzuklären, über die Transporte selbst und vor allem wie sinnlos sie sind. Gibt es doch das beste Kalbfleisch ohnehin hier bei uns, weil es natürlicher – sprich mit mehr Gras und Heu - gefüttert wird“, betont Bors.
„Das Ziel muss es daher ganz klar sein, Kälbertransporte grundsätzlich einzudämmen und zu vermeiden. Oberösterreich hat es mit der Schaffung einer Kälbermastförderung in der Hand, hier beispielgebend voranzugehen“, betont Bors und verweist auf das Bundesland Tirol. Dort wurde für 2021 eine aus Landesmitteln finanzierte Prämie für die Aufzucht und Schlachtung von Vollmilchmastkälbern eingeführt. Für leichte Kälber wird ein Zuschuss von 50 Euro, für schwere Kälber ein Betrag von 150 Euro gewährt.
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