Luger: „Jede neue Wohnung sichert statistisch zwei Arbeitsplätze pro Jahr“
LINZ. Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie boomt der Wohnbau in der Landeshauptstadt Linz. Dies zeigt ein Blick auf die aktuelle Statistik: beinahe 3.000 Wohnungen sind derzeit in Bau, weitere 3.400 Wohneinheiten sind bereits eingereicht oder projektiert.
In diesen Zahlen ist die Planung für die Stadterweiterung in Ebelsberg noch nicht enthalten. Bürgermeister Klaus Luger sieht darin einen Faktor für eine Entwicklung, die einerseits dazu beiträgt, dass die Preise für Wohnraum in Linz weiterhin leistbar bleiben und zum anderen einen wichtigen Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung in der Corona-Krise darstellt.
Regionale Betriebe profitieren von Bau-Boom
„Die rege Bautätigkeit hilft im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Jede neu gebaute Wohnung sichert statistisch zwei Arbeitsplätze pro Jahr. Heuer werden so 2.000 Jobs gesichert. Ohne dieses Investment wäre die Arbeitslosigkeit noch einmal um 20 Prozent höher. Zudem profitieren davon primär regionale Betriebe. Der ungebrochene Wohnbauboom ist ein Krisenanker in wirtschaftlich unruhigen Zeiten wie diesen“, betont Luger.
Historischer Höchststand an Wohnungen
In den vergangenen 10 Jahren wurden in Linz 10.000 Wohnungen neu errichtet, davon mehr als 80 Prozent in gänzlich neu errichteten Gebäuden. Die Hälfte der neuen Wohnungen ist dabei wohnbaugefördert. Knapp 2.000 neue Wohnungen wurden in bestehenden Gebäuden durch Um- oder Ausbau geschaffen. Die Zahl der Wohnungen ist von 117.700 vor einem Jahr auf den historischen Höchststand von 118.500 gestiegen.
„Wollen eine faire Preisentwicklung sicherstellen“
„Es ist die große Herausforderung meines Zuständigkeitsbereichs, den wachsenden Wohnungsbedarf zu decken und zugleich eine faire Preisentwicklung auf dem Wohnungssektor sicherzustellen. Trotz Covid-19 ist es uns auch im Jahr 2020 wieder nahtlos gelungen, an die sehr positive Entwicklung der vergangenen Jahre anzuschließen“, ergänzt Infrastrukturreferent Vizebürgermeister Markus Hein.
Trotz der intensiven Neubautätigkeit ist die Nachfrage am Wohnungsmarkt nach wie vor groß, denn mehr als die Hälfte der 50.000 Wohnungssuchenden in Oberösterreich möchten nach Linz ziehen, davon etwa 10.000 aus Dringlichkeitsgründen. Das sind Menschen, die einen Hausstand gründen, eine Scheidung hinter sich haben oder Kinder bekommen. Wesentliche Gründe für den nach wie vor hohen Bedarf sind das Arbeitsangebot im oberösterreichischen Zentralraum und die damit verbundene Sogwirkung.
3.000 Wohnungen in Vorbereitung
Derzeit sind insgesamt 2.970 Wohnungen in Bau, weitere 2.000 stehen kurz vor Baubeginn und ca. 1.500 Wohnungen sind projektiert. Der Schwerpunkt bei diesen Projekten wird durch gemeinnützige Wohnbauträger realisiert. Gerade für Menschen, die sich womöglich nach der Familiengründung verändern und in größere Wohnungen umziehen möchten, sind geförderte Mietwohnungen die ideale Wohnform. Auch Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser sind wertvoll und sollen im Rahmen der Möglichkeiten weiter gefördert werden. Besonders für Wohnungseigentümer entsteht somit eine langfristige Bindung an Linz.
Etwa drei Viertel aller Linzer Gebäude dienen Wohnbauzwecken. Wie intensiv die Bindung in Linz an das Eigentum ist, zeigt ein Blick auf die Besitzverhältnisse der Gebäude. Der weitaus größte Teil der Linzer Objekte befindet sich im Eigentum von Privatpersonen, wobei rund 7.600 Gebäude einer Eigentümergemeinschaft gehören und rund 6.600 Gebäude einer Einzelperson. Im Eigentum von Genossenschaften stehen dagegen etwa 5.900 Gebäude. Ca. 3.000 Gebäude gehören sonstigen juristischen Personen.
Aktuelle Hotspots der Wohnbautätigkeit in Linz bilden Urfahr, das Franckviertel, Oed und Pichling.
Die drei größten Wohnbau-Projekte in Bau:
- Bruckner-Tower (Urfahr), Bruckner Immobilien, 354 Wohnungen
- Europastraße (Bindermichl), WAG, 147 Wohnungen
- Seiderstraße / Traundorfer Straße (Pichling), GIWOG, 145 Wohnungen
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