Linzer Gruppe von Amnesty International setzt sich für Umweltaktivisten ein
LINZ. Am 2. März 2016 wurde die honduranische Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Berta Cáceres in ihrem Haus ermordet. Um darauf aufmerksam zu machen, dass sich Aktivisten in Latein- und Mittelamerika auch fünf Jahre später noch Gefahr aussetzen, ist die Linzer Gruppe 8 der Menschenrechtsorganisation Amnesty International am 13. März mit einem Infostand auf dem Taubenmarkt.
Berta Cáceres war Sprecherin der Indigenenorganisation Copinh und hat sich dort unter anderem gegen ein Staudammprojekt eingesetzt. Die honduranische Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin wurde in ihrem Haus ermordet. Der Bericht einer unabhängigen Expertengruppe, die von Bertas Familie beauftragt wurde, lässt darauf schließen, dass möglicherweise mehr Menschen in höheren Positionen Kenntnis von der Planung des Verbrechens hatten oder gar daran beteiligt waren. Bisher (Ende 2019) wurden sieben Personen, die an dem Mord beteiligt waren, zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. David Castillo, damaliger Geschäftsführer des Konsortiums Desa, das das umstrittene und von Berta Cáceres bekämpfte Staudammprojekt Agua Zarca bauen wollte, ist allerdings weiterhin in Untersuchungshaft. Sein Prozess hat aufgrund von Rechtsstreitigkeiten bis heute nicht stattgefunden.
Kein Einzelfall
Cáceres Schicksal ist kein Einzelfall. In Latein- und Mittelamerika setzen sich auch heute noch Personen großer Gefahr aus, die ihre Stimme für den Schutz ihrer Umwelt erheben. Sie leben mit dem Risiko, nach fadenscheinigen Anklagen hinter Gittern zu landen oder gar ermordet zu werden. Die Linzer Gruppe 8 der Menschenrechtsorganisation Amnesty International fordert daher die Regierung von Honduras auf, die Arbeit dieser Menschen vor Ort anzuerkennen und die Personen zu schützen. Das sei gerade in Zeiten der fortschreitenden Umweltzerstörung und des Klimawandels wichtig.
Am Samstag, 13. März von 10 bis 17.30 Uhr ist die Gruppe auf dem Linzer Taubenmarkt. Bei einem Infostand können Interessierte weitere Informationen erhalten und die Forderungen der Menschenrechtsorganisation unterstützen.
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