Arbeiterkammer fordert Erhöhung der Schul- und Heimbeihilfe
OÖ. Da die staatliche Schul- und Heimbeihilfe seit Jahren nicht mehr erhöht worden sei, fordert die Arbeiterkammer OÖ eine „kräftige Erhöhung“ der Förderung und auch eine Ausweitung des Bezieherkreises. Schulabbrüche sollen so - auch angesichts der finanziellen Herausforderungen durch die Corona-Krise für viele Eltern, verhindert werden. Bei zwei Online-Angeboten informiert die AK Eltern, wenn sie ihre Ansprüche berechnen wollen oder Heimplätze suchen.
Die Erhöhung sei „längst überfällig, weil Förderungen schon jahrelang nicht mehr erhöht wurden. Viele Eltern haben überdies jetzt in der Corona-Krise große finanzielle Herausforderungen zu bewältigen“, appelliert AK-Präsident Johann Kalliauer an die politischen Entscheidungsträger.
Seit dem Jahr 2007 sei die staatliche Schul- und Heimbeihilfe zur Unterstützung von Schülern aus einkommensschwachen Haushalten nicht mehr erhöht worden, kritisiert die Arbeiterkammer. Aktuell bis zu 94 Euro pro Monat bei der Schulbeihilfe, bis zu 115 Euro monatlich bei der Heimbeihilfe werden gewährt.
Einkommensgrenzen anpassen
„Immer weniger Personen können staatliche Beihilfe in Anspruch nehmen, weil die Einkommensgrenzen für den Bezug auch nicht angepasst wurden. Viele Eltern stehen gerade in der pandemiebedingten Krise vor großen sozialen und finanziellen Herausforderungen. Beispielsweise verrechneten private Heimbetreiber teilweise die vollen Heimkosten, obwohl der reguläre Schulbetrieb ausgesetzt war“, kritisiert Kalliauer und appelliert an das Bildungsministerium: „Eine rasche und deutliche Erhöhung der Schul- und Heimbeihilfe sowie eine spürbare Ausweitung des Bezieherkreises sind längst überfällig.“
„Beihilfen verhindern Bildungsabbruch“
Viele Eltern würden sich bei der AK melden, weil sie Probleme mit den Ausbildungskosten der Kinder hätten, besonders dann, wenn Gebühren für Schülerheime oder andere Wohnkosten zu stemmen seien. „Junge Leute aus Familien mit geringerem Einkommen haben punkto Ausbildung eindeutig weniger Optionen und können ihre Ausbildung daher auch weniger leicht als andere nach ihren Interessen und Talenten wählen. Dieser Umstand erhöht die Wahrscheinlichkeit, spätere Ausbildungen abzubrechen. Hier muss der Staat dringend eingreifen und für Chancengerechtigkeit sorgen“, so Kalliauer.
Arbeiterkammer informiert
Die Arbeiterkammer informiert über zwei Online-Services. So kann man unter www.schulbeihilfenrechner.at selbst berechnen, wie hoch der Anspruch auf staatliche Schul- und Heimbeihilfe ist. Zudem finden Interessierte unter www.heimdatenbank.at Österreichs größte Wohnheimdatenbank für Schüler, Lehrlinge und Studierende.
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