„Radverkehrs-Check“ bei allen Bau- und Straßenprojekten geplant
LINZ/OÖ. Einen Überblick über laufende und geplante Vorhaben zum Ausbau der Rad-Infrastruktur in Oberösterreich gab am Mittwoch Verkehrs-Landesrat Günther Steinkellner. Außerdem wurde der derzeit in der Testphase befindliche „Radverkehrs-Check“ bei künftigen Bau- und Straßenvorhaben vorgestellt.
So würden derzeit 46 Kilometer Radwege derzeit geplant und umgesetzt, sobald alle notwendigen Weitere 46 Kilometer werden derzeit mit Hochdruck geplant und umgesetzt, sobald alle notwendigen Voraussetzungen vorliegen.
22 Kilometer neuer Radweg bei „Haager Lies“
„Hier ist beispielsweise der 22 Kilometer lange Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse der Haager Lies zu nennen, der heuer noch fertiggestellt wird“, berichtet Günther Steinkellner.
In Linz/Linz-Land wird heuer (wetterbedingt) in den nächsten Wochen das Radprovisorium von der Linzer Waldeggstraße nach Leonding weitergeführt. Steinkellner: „Bis zum Leondinger Bahnhof soll das heuer noch abgeschlossen werden.“
Eine „Vision“ Steinkellners ist die Verbindung Donauradweg mit dem Salzkammergut. „Ein Planungsbüro bemüht sich da derzeit, eine machbare Strecke zu finden. Ende des Jahres wissen wir über die verschiedenen Varianten mehr.“
In Summe hat das Infrastrukturressort in den Jahren 2016 bis 2020 rund 35 Millionen Euro, also jährlich ca. sieben Millionen Euro in den Radverkehr, investiert. Darüber hinaus wurden über 2.500 neue Radabstellplätze realisiert. Bis dato haben 138 oberösterreichische Gemeinden die Dienstleistungen der OÖ FahrRad-Beratung angenommen.
„Radverkehrs-Check“ in der Testphase
Der neue Radverkehrs-Check, der sich derzeit in der Testphase befindet, soll bei allen geplanten Bauprojekten und verkehrsorganisatorischen Maßnahmen des Infrastrukturressorts angewendet werden.
Damit soll gewährleistet werden, dass:
- der Radverkehr bereits zu Planungsbeginn berücksichtigt wird,
- die für den Radverkehr am besten geeignetste Infrastruktur bzw. Verkehrsorganisation in Abstimmung mit anderen Verkehrsträgern umgesetzt wird,
- der Radweg bereits bei der Siedlungsentwicklung in der Wegekette Berücksichtigung findet
- und sich damit die Situation für den Radverkehr verbessert, wenn dies möglich ist, bzw. keinesfalls verschlechtert.
Es hat bereits vereinzelte Radverkehrs-Checks gegeben (u. a. zur Mauthausener Brücke), die flächendeckende Ausrollung wurde durch die Covid-19-Pandemie maßgeblich verzögert. „Ab der zweiten Jahreshälfte soll es hier mit verstärktem personellen Einsatz wieder in großen Schritten weitergehen. Angedacht ist, dass der Radverkehrs-Check in der Endausbaustufe bis auf die Gemeinde-Ebene ausgerollt und auch in dem Bereich Siedlungsentwicklung integriert wird. Die Verkehrsplanung und die Wohnbauplanung gehen hier vernetzte und gemeinsame Wege. Mit der Errichtung von Wohnbauten, sollen auch die Bedürfnisse der Bevölkerung im Hinblick auf die (sanfte) Mobilität mitbedacht werden“, erläutert Landesrat Steinkellner.
Oö. Radwegenetz wächst jährlich im Schnitt um zehn Kilometer
„Im Schnitt erweitert sich das Oberösterreichische Radwegenetz jährlich um rund 10 Kilometer. Das Angebot für all jene, welche in die Pedale treten möchten, bietet sich also kontinuierlich mehr Wegeverbindungen für eine sichere und gesunde Mobilität“, unterstreicht der Leiter der Straßenbauabteilung, Christian Dick.
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14.04.2021 17:36
Radwege
Eine ausgezeichnete Idee, bei allen verkehrsseitigen Infrastruktur-Projekten auch das Thema "Fortbewegung mit dem Rad" einzubeziehen. Gleichzeitig: a) Dabei ist es essentiell notwendig, dass auch die Übergänge von der Straße zum Radweg (wie auch zum Fußgängerweg) betrachtet wird - z. B. bei Straßenübergängen für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen. Häufig sind da - verursacht durch Randsteine - kantige Hürden oder sehr steile Schrägen, wodurch ein fließendes, sanftes Hinauffahren behindert wird, der Reifen einen (mehr oder weniger leichten) "Schlag" bekommt. Besonders auch für Kinder kann so eine Hürde - selbst, wenn sie nur 2 cm hoch ist - ein echtes Überwindungsproblem werden, wodurch das wieder-Hinauffahren auf den Fahrradweg zeitlich verzögert wird. Allgemein sind derartige "Hürden" unangenehm oder bergen sogar ein Sturzrisiko, denn b) es gibt neben Fahrradfahrer:innen auch andere Menschen, für die "kantige" Übergänge zwischen Straße und Geh- bzw. Fahrradweg ein Problem darstellen können, als da sind: - Menschen im Rollstuhl - Menschen mit Rollator - im Geh"apparat" eingeschränkt bewegungsfähige Menschen. - Menschen mit großer Einschränkung der Sehfähigkeit/Blindheit Ganz besonders für behinderte Menschen - allen voran jene im Rollstuhl - können selbst die häufig vorzufindenden "kleinen Hürden" ein Problem für die Fortbewegung sein. Inklusion ist nicht nur ein Thema im Klassenzimmer, in Firmen, bei Behörden, sondern allgemein im Leben. Gerade die "öffentliche Hand" als Vertreterin und Mittelverwenderin im Auftrag der Bürger:innen/der Bevölkerung ist hier aufgerufen, aktiv auch an die vorgenannten Menschen zu denken. Da die Praxis bei vielen Behörden und Unternehmen ist, dass meist Menschen sich um Behinderten-Themen kümmern sollen, die selbst nicht-behindert sind, ist es heute an der Zeit, genau jene aktiv einzubinden, die lernen müssen oder mussten, im Alltag mit ihrer Behinderung zurande zu kommen. Immer wieder passiert es leider auch, dass jemand aufgrund eines tragischen Lebensereignisses (Unfall, Krankheit (z.B. Schlaganfall) oder mit Verlust von Gliedmaßen (z.B. Diabetes)) vom nicht-Behinderten zum Behinderten wird. "Der Grad der Entwicklung einer Gesellschaft zeigt sich darin, wie sie mit den schwächsten Mitgliedern umgeht." In diesem Sinn freue ich mich, wenn nicht nur ein "Radverkehrs-Check" erfolgt, sondern allgemein ein "Fortbewegungs-Check" erfolgt, bei dem alle - auch niedrige - Hindernisse zwischen Straße und sowohl Geh als auch Radweg künftig mit neuen Augen betrachtet und damit tatsächlich barrierefrei errichtet werden. PS: Wesentliche Expertin für die Auswahl einer neuen Telefonanlage ist die Telefonistin, die täglich damit arbeitet. Experte für die Fortbewegung im Rollstuhl sind Rollstuhl-Fahrer:innen. Im Behinderten-Bundesverband bzw. unter deren Mitgliedern gibt es exzellente Menschen mit ausgezeichneten intellektuellen als auch menschlichen Kompetenzen, die für eine derartige - optimalerweise sogar österreichweit umgesetzte - Neubetrachtung sicherlich gerne als Fachberater:in gebucht werden können. PPS: Bitte um Nachsicht, wenn dieser Beitrag auch an anderer Stelle nahezu oder zur Gänze gleichlautend zu finden ist, doch ich meine, dass wir im 3. Jahrtausend unserer Zeitrechnung auch die genannten Aspekte berücksichtigen dürfen. Sie verteuern nichts, erleichtern jedoch heute schon das Leben von vielen Menschen - und vielleicht ja als Folge eines Schicksalsschlages sogar unser eigenes oder eines geliebten Menschen; spätestens dann hätten wir eine andere Sicht auf die angesprochenen Punkte.