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Mit Risikokompetenz Unfälle verhindern

Tips Logo  Anzeige, 06.10.2021 08:00

OÖ. Jeder Mensch ist täglich und überall Risiken ausgesetzt. Umso wichtiger ist es, gerade für Kinder, dass Eltern ihre motorische und persönliche Entwicklung nicht hemmen, indem sie diese in Watte packen. Langfristig sicher durchs Leben kommen wir alle vor allem dann, wenn wir von klein auf lernen, wie man mit Gefahren und heiklen Situationen richtig umgeht.

Die AUVA gibt hilfreiche Tipps zur Risikokompetenzförderung von Kindern (Foto: Nathan Legakis/pixabay)

„Risikokompetenz ist die Fähigkeit und Bereitschaft, sich mit Gefahren aktiv auseinanderzusetzen und Lerneffekte zu erzielen. Positive und negative Erfahrungen, Erfolg und Misserfolg gehören zum Aufbau von Risikokompetenz dazu und stärken Kinder in ihrer Entwicklung zu risikobewussten Erwachsenen. Mit unseren Präventionsangeboten legen wir den Grundstein für sicheres Verhalten. Wir fördern Risikokompetenz damit Kinder, Jugendliche und Erwachsene an ihren Arbeits- und Lernorten und auch in ihrer Freizeit möglichst gesund und unverletzt bleiben“, so Marina Pree-Candido, Direktorin der AUVA-Landesstelle Linz.

Risiko ≠ Gefahr

Wichtig ist zu wissen, dass es einen Unterschied gibt zwischen dem Risiko und der Gefahr. Ein Risiko ist kalkulierbar, die Folgen von Risiko-Handlungen sind vorhersehbar. Demgegenüber sind Gefahren und deren negativen Folgen nicht kalkulierbar. Somit gilt es, Gefahren abzuwehren und Risiken richtig einzuschätzen, um Unfälle zu vermeiden. Das Verlassen der so genannten Sicherheitszone, die wir gewohnt sind und gut kennen, hat viele positive Aspekte. Man lernt Neues dazu, kann den Horizont erweitern und das Selbstbewusstsein bzw. die Selbstsicherheit stärken. Die AUVA bietet auf diesem Gebiet Information, Beratung und Schulung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Ausbildungsstätten und Betrieben.

Tipps zur Risikokompetenzförderung von Kindern

Kinder können risikohafte Situationen nur dann verstehen und daraus lernen, wenn sie diese selbst erleben. Für viele Erwachsene sind derartige Situationen oft schwer auszuhalten, weshalb sie gerne frühzeitig eingreifen. Dadurch verhindern sie, dass das Kind wichtige Erfahrungen machen kann, wie z. B. etwas aus eigenen Kräften geschafft zu haben. Auch falsch eingesetzte Schutzausrüstung kann für Kinder am Spielplatz eher gefährlich als sicher sein, wie zum Beispiel der Fahrradhelm. Dieser schützt bei Stürzen mit dem Fahrrad, am Spielplatz jedoch ist die Gefahr groß, dass sich das Kind damit stranguliert. Indem Erwachsene jedes Kind und jede Situation individuell beurteilen, können sie das Unfallrisiko besser einschätzen und gegebenenfalls eingreifen. Scheitern und Neu-Probieren sind Teil der Entwicklung. Wichtig ist, dass man Kindern ermöglicht, (Bewegungs-)Erfahrungen aus erster Hand zu machen. Umso mehr Sicherheit das Kind gewinnt, desto besser wird es seine Fähigkeiten und Grenzen in Zukunft einschätzen können.

Die Sicherheitsexperten der AUVA-Landesstelle Linz geben Tipps, wie man die Risikokompetenz von Kindern aktiv fördern kann:

  • Lassen Sie den spontanen kindlichen Spiel- und Bewegungstrieb zu.
  • Lassen Sie das Kind täglich klettern, laufen, balancieren, schwingen, schaukeln, …
  • Heben Sie das Kind nicht auf Spielgeräte hoch, die es von sich aus nicht erreichen kann.
  • Unterbrechen Sie nicht vorschnell Bewegungshandlungen (außer das Kind befindet sich in einer gefährlichen Situation).
  • Regen Sie Neugierde, Erkundungs- und Entdeckerverhalten des Kindes an und unterstützen Sie diese.
  • Geben Sie dem Kind die Möglichkeit, Spielsituationen selbst zu planen und zu gestalten.
  • Sprechen Sie regelmäßig mit dem Kind über mögliche Risiken und Gefahren.
  • Einfache und klare Regeln helfen dem Kind, den Umgang mit Risiken zu verstehen.
  • Ermöglichen Sie dem Kind, Situationen mit überschaubaren Risiken einzugehen.
  • Fördern Sie das Selbstbewusstsein des Kindes, dann hat es genügend Selbstvertrauen, um in gewissen Situationen auch einmal „Nein“ zu sagen.
  • Fördern Sie die Selbsteinschätzungskompetenzen durch Wahrnehmungsspiele (z. B. Balancieren auf einem Baumstamm, auf unebenem (Wald-)Boden gehen, …).
  • Geben Sie dem Kind bei besonderen Erlebnissen und Erfahrungen positives Feedback. Feedback nimmt eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung von Risikokompetenz ein.

Information und Beratung:

AUVA-Landesstelle Linz

Tel.: 05/9393 - 32701

LUV@auva.at
www.auva.at


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