AK-Präsident Johann Kalliauer legt im November seine Funktion zurück
LINZ/OÖ. Wenn am 23. November die Vollversammlung der Arbeiterkammer OÖ über die Bühne geht, wird an diesem Tag auch AK-Präsident Johann Kalliauer von der Spitze abtreten und an seinen Nachfolger bzw. seine Nachfolgerin übergeben.
Der 68-jährige Kalliauer ist seit dem Jahr 2003 Präsident der Arbeiterkammer OÖ. „Ich trete nicht zurück, sondern lege die Funktion zurück. Zurück tritt der Kanzler, der keine Fragen zulässt. Ich lasse natürlich Fragen zu“, drückte es Kalliauer bei der Pressekonferenz am Montag launig aus.
Pragmatischer Grund für den gewählten Zeitpunkt: Am Dienstag ist Vorstandssitzung, da muss die Tagesordnung für nächste Vollversammlung bestimmt werden. „Ich hatte bereits vor der letzten Wahl vor, aufzuhören. Schwarz-Blau und diverse Bedrohungsszenarien wie dem Infragestellen der Pflichtmitgliedschaft haben mich aber zu Weiterarbeit bewegt“, verrät Kalliauer. Der heutige Tag ist für ihn nicht einfach: „ Ich hatte heute schon Auf und Abs, es ist schwer, das den eigenen Mitarbeitenden zu sagen. Ich bin emotional berührt und versuche, mich auf die rationale Ebene zu konzentrieren.“
In der Pension wird er der Arbeiterkammer auch nicht in beratender Tätigkeit erhalten bleiben, sich auch seinen Hobbys widmen. „Ich bin gerne im Garten, gehe Wandern und Radfahren und mag gesellige Treffen.“ Es gäbe auch keine politischen Überlegungen. „Ich bin noch ÖGB-Vorsitzender. Auch das wird neu besetzt, aber zeitverschoben, die Landeskonferenz wird erst Ende Dezember sein.“
Gute Bilanz
Johann Kalliauer zog am Montag eine gute Bilanz seiner Amtszeit: „Wir haben gemeinsam mit der Wirtschaftskammer, dem Land und AMS eine Corona-Stiftung gemacht. Das gibt es in Österreich in der Form sonst nicht. Wir haben einen Hilfsfonds mit dem Land gemeinsam auf die Reise geschickt, wir haben uns um Digitalisierung angenommen. Morgen wird beraten, ob wir in das Thema Ausbildung noch stärker einsteigen, weil wir uns die Diskussion um den Fachkräftemangel schon nicht mehr anhören können. Wir werden Gespräch mit Sozialpartnern suchen. Und vor 14 Tagen haben wir ein gemeinsames Positionspapier zu Kinderbetreuung und Erhöhung der Frauenerwerbsquote präsentiert.“
Stangl Favorit für die Nachfolge
Seinen Nachfolger werde nicht er vorschlagen. „Die Gremien sollen sich kommende Woche zuerst damit befassen.“ Als Favorit wird AK-Vizepräsident Andreas Stangl gehandelt.
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