1.000 Plätze: OÖ bereit zur Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen
OÖ/LINZ. Oberösterreich ist bereit, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. 1.000 Flüchtlinge können kurzfristig in Notquartieren erstversorgt werden. Am Montag gab es Beratungen mit Blaulicht- und Hilfsorganisationen. Sachspenden werden bei der Volkshilfe entgegengenommen, wer selbst Flüchtlinge aufnehmen möchte, kann sich bei einer Hotline melden.
„Als Familienvater bewegen mich die Bilder aus der Ukraine zutiefst. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit ganz bei der Bevölkerung der Ukraine“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer. Der Angriff Russlands auf die Ukraine sei schockierend und völlig inakzeptabel. Oberösterreich trage alle Schritte der EU, die ein Ende der Aggression und wieder Frieden bringen, selbstverständlich mit. „In enger Abstimmung mit dem Bund bereitet sich Oberösterreich bereits auf die Auswirkungen dieser Krise vor – insbesondere im Hinblick auf etwaige Flüchtlingsbewegungen oder auf die Energiesituation“, so Stelzer.
Abstimmung mit Organisationen
Stelzer und Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (beide ÖVP) stimmten sich dazu am Montag mit dem Bundesheer, der Polizei, dem Roten Kreuz, dem Arbeitersamariterbund, der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Caritas Volkshilfe und Diakonie ab.
„Oberösterreich wird den Ukrainern, den primär Frauen und Kindern, die aktuell ihre Heimat zurücklassen müssen, selbstverständlich Schutz und Hilfe bieten“, bekräftigen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer. „Die Lage, und wie viele Flüchtlinge tatsächlich nach Oberösterreich kommen könnten, ist nach wie vor schwierig einzuschätzen. Gemeinsam mit dem Roten Kreuz und den Einsatzorganisationen sind wir bereit, innerhalb kurzer Zeit den Menschen, die sich auf der Flucht befinden, Hilfe zu bieten und diese zu versorgen“, so die beiden im Anschluss an die Beratungen am Montag. „Wir stehen zudem im ständigen Austausch mit dem Bund, dessen Aufgabe die grundsätzliche Koordinierung aller Maßnahmen ist.“
Notschlafquartier für die Erstversorgung, weitere Unterbringung in festen Quartieren geplant
Gemeinsam mit dem Roten Kreuz kann innerhalb kürzester Zeit ein Notschlafquartier für bis zu 1.000 Kriegsflüchtlinge errichtet werden. Für den Fall, dass eine deutlich höhere Zahl an Flüchtlingen versorgt werden muss, können weitere Kapazitäten durch das Rote Kreuz bzw. den Arbeitersamariterbund zur Verfügung gestellt werden. Das Land Oberösterreich prüft aktuell diverse Standorte und landeseigene Immobilien auf deren Eignung zur Errichtung von Notschlafquartieren.
Die weitere Versorgung soll dann in festen Quartiere erfolgen, deren Kapazitäten in den nächsten Wochen aufgestockt werden.
Verstärkung des Logistikzentrums in Linz, Spendenannahme bei der Volkshilfe
Auch das Logistikzentrum in Linz wird verstärkt, um im Bedarfsfall schnell die Versorgung einer größeren Anzahl von Schutzsuchenden gewährleisten zu können. Die Volkshilfe unterstützt außerdem mit einer Spendenaktion für Sachspenden (primär Hygieneartikel und Verbandsmaterialien). Die Volkshilfe übernimmt hierbei die Logistik und Abwicklung dieser Aktion. Spenden können in den 22 Shops der Volkshilfe in Oberösterreich abgegeben werden. Informationen zu den Standorten und Öffnungszeiten auf der Website der Volkshilfe OÖ unter www.volkshilfe-ooe.at.
Land Oberösterreich richtet Solidaritäts-Hotline ein
Neben der Unterbringung in organisierten Quartieren zeigen zahlreiche Oberösterreicher bereits ihre Solidarität und erklären sich bereit, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. Das Land Oberösterreich richtet hierfür eine Anlaufstelle und Hotline ein. Private Quartiere können unter der Telefonnummer 0732/7720 16 200 bzw. unter der E-Mailadresse nachbarschaftshilfe@ooe.gv.at gemeldet werden.
„Ich bin überwältigt und danke den Oberösterreichern für ihre Bereitschaft zur Mithilfe. In dieser schwierigen Zeit zeigt sich einmal mehr der Zusammenhalt, der in unserem Bundesland und in Europa herrscht“, so Landeshauptmann Thomas Stelzer.
Soforthilfe
Wie am Freitag angekündigt wurde, stellen Österreichs Bundesländer zwei Millionen Euro Soforthilfe für die Ukraine zur Verfügung. Der oö. Anteil beläuft sich auf rund 335.000 Euro. Mehr dazu hier.
„Gemeinsame Erklärung“ im Landtag
Die ÖVP/FPÖ-Koalition in Oberösterreich will in der kommenden Landtagssitzung am 10. März auch eine „Gemeinsame Erklärung“ für Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung. Mehr dazu hier.
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