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Hummer: "Auftragslage und Wirtschaftsklima haben ins negative gedreht"

Anna Stadler, 01.07.2022 17:32

OÖ/LINZ. Boomt derzeit die Wirtschaft, könnte im Herbst eine Rezession kommen. „Wichtigstes Ziel ist es, alles zu unternehmen um die Rezessionsgefahr einzudämmen“, fordert WKOÖ-Präsidentin und Wirtschaftsbund-Landesobfrau Doris Hummer.

(v.r.) Hummer und Greil (Foto: WB/Willnauer)
(v.r.) Hummer und Greil (Foto: WB/Willnauer)

„Zur Halbzeit der Wirtschaftskammer-Periode 2020 – 2025 blicken wir auf 2,5 Jahre wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ausnahmezustand zurück“, so WKOÖ-Präsidentin und Wirtschaftsbund (WB)-Landesobfrau Doris Hummer. Ist derzeit die Lage für die heimische Wirtschaft noch gut, sieht sie jedoch eine Gefahr: „Auftragslage und Wirtschaftsklima haben ins negative gedreht. Wir haben eine riesen Herausforderung vor uns.“ Dies bestätigt auch Teodoro Cocca, Stv. Institutsvorstand und Leiter der Abteilung für Asset Management der JKU: „Die Konsumneigung ist gegeben, weil die Menschen die Arbeitsplätze als stabil betrachten.“ Sollte sich dies ändern, Unternehmen Investitionen aufschieben oder sogar Arbeitsplätze abbauen, so der Experte, könnte es zu einer Rezession kommen. Besonders wichtig sei es daher jetzt für die Unternehmen eine mittel- und langfristige Perspektive zu schaffen.

Unternehmer sehen wenig Entlastung

Das Entlastungspakt des Bundes sehen laut einer aktuellen WB-Blitzumfrage viele Unternehmer als wichtig, jedoch zu wenig weitreichend: Über 90 Prozent der befragten 351 Teilnehmer haben von dem Entlastungspaket gehört und 87 Prozent von ihnen geben auch an, dass dieses Paket (sehr bzw. eher) wichtig ist. Allerdings ist nur knapp die Hälfte mit den vorgesehenen Maßnahmen zufrieden. In etwa zwei Drittel der Teilnehmer (68 Prozent) erhoffen sich von der Abschaffung der kalten Progression die beste Entlastungswirkung. Rund die Hälfte sehen die Senkung der Lohnnebenkosten (55 Prozent) und die Mitarbeiterprämie (48 Prozent) als sinnvolle Maßnahmen an. Aus Sicht der Teilnehmer wirkt das Paket vor allem für Familien (72 Prozent), gefolgt von Arbeitnehmern (57 Prozent). Die Wirkung auf Unternehmer wird nur von 20 Prozent der teilnehmenden Personen positiv gesehen. Die aktuell größten wirtschaftlichen Herausforderungen sehen die Unternehmer in der Teuerung (69 Prozent), gefolgt vom Arbeitskräftemangel (56 Prozent) und dem Bürokratieabbau (53 Prozent).

Wirtschaftsbund fordert Sofortmaßnahmen

„Wir haben auch 220 offene Antworten bekommen. Die haben wir in unsere Forderungen mit eingearbeitet“, so WB-Landesgeschäftsführer Wolfgang Greil. Diese gliedern sich in drei Hauptpunkte: die Fach- und Arbeitskräfte sichern, Energiepreise begrenzen und -verfügbarkeit sicherstellen und dass die Entlastung, die bei den Betrieben und den Menschen ankommt. Konkrete Maßnahmen könnten unter anderem ein Pilotprojekt für Rot-Weiß-Rot-Karte für Lehrlinge sein oder ein Rekrutierungsprogramm für Arbeitskräfte in Drittstaaten, so Hummer. Auch spricht sie sich dafür aus die Saisonkontingente zu öffnen - dies sei besonders für den Tourismus wichtig. Analog dem Agrardieses spricht sich der Wirtschaftsbund auch für einen Gewerbediesel aus sowie eine Halbierung des Arbeitslosenversicherungsbeitrags von 3 Prozent auf 1,5 Prozent. „Den könnten wir sofort senken, wir haben derzeit Vollbeschäftigung.“


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