Michael Raml: „Linz ist Vorreiter bei der Blackout-Prävention“
LINZ. Im Sommergespräch mit FPÖ-Sicherheitsstadtrat Michael Raml sind neben der Energiekrise auch die Blackout-Prävention, die regionale Lebensmittelversorgung und die Zukunft des Urfahraner Grünmarktes Thema.
„Zwischen der Gesundheits-Krise und der erwarteten Blackout-Krise ist eine andere Energie-Krise dazwischengekommen. Linz hat sicher eine Vorreiter-Rolle eingenommen, was die Blackout-Prävention betrifft“, betont der Linzer Stadtrat Michael Raml und ergänzt: „Wir haben ein sehr großes Magistrats-Blackout-Projekt mit einem eigenen Team, wo es darum geht, die grundsätzliche Versorgung aufrecht erhalten zu können. Die Ergebnisse werden wir im Herbst präsentieren können. Es wird auch künftig so genannte Selbsthilfe-Basen in Linz geben, die von der Bevölkerung aufgesucht werden können, um Infos zu beziehen, aber nicht, um dort Lebensmittel zu erhalten. Die Stadt muss sich mit der Feuerwehr und den Einsatzkräften um all jene kümmern, die sich selbst nicht helfen können, also ältere und gebrechliche Menschen. Was die Stadt nicht leisten kann, ist, dass wir für 210.000 Einwohner Lebensmittel und Taschenlampen bereithalten. Dieser Zivilschutz beginnt zuhause.“
Er selbst habe mit seiner Frau einen entsprechenden Vorrat angelegt: „Auch trotz der gestiegenen Lebensmittelpreise ist es kostentechnisch für jeden machbar.“
„Regionalität leben“
Die Energiepreis-Krise zeige für Raml auch auf, wie weit die Globalisierung bereits fortgeschritten ist: „Ich plädiere politisch dafür, dass wir trotz der EU wieder mehr auf das Thema Autarkie und Unabhängigkeit setzen. Ich habe schon während der Corona-Krise gesagt, dass es ein Riesenfehler war, dass wir die Medikamentenproduktion nach Asien abgleiten ließen.“ Das Thema Regionalität muss für Raml auch wirklich gelebt werden: „Auch als Tierschutz-Stadtrat ist mir das bei der Lebensmittel-Versorgung ein großes Anliegen. Im 21. Jahrhundert ist es gerade in Österreich nicht nötig, dass wir Tiertransporte über hunderte oder tausende Kilometer haben. Unsere Produzenten können den Bedarf sehr gut decken, wir können unsere regionalen Landwirte auch mit dem Besuch von Bauernmärkten helfen.“
Nötiger Neustart am Grünmarkt
Ein solcher könnte auch am Urfahraner Grünmarkt entstehen: „Als gebürtiger Urfahraner liegt mir das Thema sehr am Herzen. Als früher noch die klassischen Marktkojen dort waren, war der Grünmarkt sehr gut besucht, mit der Errichtung des Glashauses wurden dort große Fehler gemacht. Diese Serie an Pleiten, Pech und Pannen muss zu Ende gehen. Ein- bis zweimal die Woche soll dort auch ein gut beschickter Markt erhalten werden, wie am Bindermichl oder in Linz-Dornach. Ich sehe da eine Win-Win-Situation für die Bauern und die Bürger.“
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