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Stadt Linz subventioniert Kunstuniversität mit 720.000 Euro

Kern Kerstin, 28.02.2023 17:04

LINZ. Als wichtige Partnerin für die Stadt Linz werden der Kunstuniversität Subventionierungen in Höhe von 720.000 Euro bis 2027 zuteil. Die Kooperation soll langfristige Sicherheit garantieren und es der Universität erleichtern, Projekte im Voraus zu planen.

Das Kooperationsübereinkommen soll der KU mehr finanziellen Handlungsspielraum garantieren (Foto: Mark Sengstbratl)

„Die Kunstuniversität gehört genauso zu Linz wie die Johannes-Kepler-Universität“. Für Letztere gibt es aus historischen Gründen den Hochschulfonds, der die Stadt Linz mit den diesbezüglichen Finanzierungen seit mehr als 50 Jahren bindet. Im Sinne einer Gleichbehandlung beider universitärer Einrichtungen hat die Stadt Linz dieses Kooperationsübereinkommen initiiert“, so Bürgermeister Klaus Luger.

Bis einschließlich 2027 erhält die Kunstuniversität Zuschüsse in Höhe von 720.000 Euro, das hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen. Subventionierungen flossen auch bisher in Höhe von 80.000 bis 100.000 Euro jährlich, jedoch nur an Einzelprojekte. Das Abkommen ermögliche mehr Planungssicherheit und ein flexibleres Finanzmanagement.

Geld fließt in Ars Electronica

Die Gelder garantieren einerseits die Beteiligung der KU am Ars Electronica Center, andererseits sollen auch Stipendien für ausländische Studierende gefördert werden. Von den 1.400 Studierenden an der KU sind 44 Prozent internationale Studierende, diesen sollen aus den Geldern der Stadt Sprachkurse finanziert werden.

Die dritte Säule sind jährlich beschlossene Schwerpunkte, heuer beispielsweise das Pilotprojekt „Laboratorio Laguna“ in Venedig, ein Kunst-Doktoratsstudium in Zusammenarbeit mit den Unis Helsinki, Zürich und Berlin. Der Betrag gliedert sich in einen Zuschuss über 80.000 Euro für 2023 und jeweils 160.000 Euro für die folgenden vier Jahre. Zum Vergleich, in den Hochschulfonds der Johannes-Kepler-Universität fließen jährlich 120.000 Euro

Zwei Einzelfälle in Linz

Eigentlich obliegt die Finanzierung der Universitäten dem Bund. Der Hochschulfonds war damals in der Vorphase der JKU eine Bedingung des Bundes für Linz als Universitätsstandort.

Damit ist Linz eine Ausnahmeerscheinung in Österreich. Anders als in den vergleichbaren Landeshauptstädten Graz, Salzburg oder Innsbruck hätte Linz als Universitätsstandort keinen fürstlichen oder säkularen Hintergrund, erklärt Luger. Linz hat sich erst viel später, nach dem zweiten Weltkrieg mit der Gründung der JKU 1966 und der KU 1973, zur Universitätsstadt entwickelt. „Wenn man 60 Jahre zurückschaut, gab es keine Unis in Linz. Das ist dem Engagement der Stadt geschuldet“, so Brigitte Hütter, Rektorin der Kunstuniversität.

Linz lebt nicht vom Stahl allein

„Wir sehen uns als Impulsgeber, als Partner und manchmal auch als kritischer Stachel in der Stadt. Dass die Partnerschaft auch gewollt ist, zeugt von gutem Klima“, freut sich Hütter über die Initiative der Stadt. Bürgermeister Klaus Luger betont Kunst und Kultur als wichtige Ergänzung zur Industrie, die Menschen nach Linz bewegt. „Das Image als Kulturstadt ist der KU zuzuschreiben“, so Luger.

 FPÖ übt Kritik an Förderung

Der Freiheitliche Fraktionsobmann Wolfgang Grabmayr meint: „Es ist nicht nachvollziehbar, warum es bei manchen Schulen zu regelrechten Sanierungsstaus kommt, aber die Kunstuni mit beträchtlichen Summen an Linzer Steuergeldern gefördert wird. Die Stadt sollte zuerst ihre Kernaufgaben vollumfänglich erfüllen, dann kann über eine freiwillige Förderung von Bundeseinrichtungen diskutiert werden.“ Zudem würde der Bürgermeister seine eigenen finanzpolitischen Forderungen konterkarieren, weil er die hohen Transferleistungen der Stadt an Bund und Land des Öfteren kritisiert habe.


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