„Klimaachse Linz Ost-West“: Lederergasse wird umgestaltet
LINZ. Die Lederergasse in Linz verbindet die Innenstadt mit dem Linzer Hafen. Um die beiden Areale besser zu verbinden, soll sie umgestaltet werden. So wird zu Beginn ein baulich getrennter Radweg vom Herbert-Bayer-Platz bis zur Honauerstraße errichtet. Auch die Bürger werden miteinbezogen, können Ideen zur Attraktivierung einbringen.
Die Lederergasse ist eine Straße in den Linzer Bezirken Innere Stadt und Kaplanhof. Sie führt auf einer Länge von etwa 1,6 Kilometern vom Pfarrplatz bis zur Mühlkreis-Autobahn. Im Sommer 2022 wurde das Projekt „Klimaachse Linz Ost-West“ aus der Taufe gehoben, der Stadtsenat hat im September das Vorhaben, die Lederergasse neu zu gestalten, beschlossen.
Gegend mit intensivem Wandel
„Die Lederergasse ist eine wichtige Querverbindung zwischen der Innenstadt und dem Linzer Hafen. Dieses Areal ist aktuell einem intensiven Wandel unterworfen, da hier bedeutende Stadtentwicklungs-Projekte wie der Ausbau der Tabakfabrik und das ‚Projekt Neuland‘ der Linz AG im Hafen über die Bühne gehen“, so Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) zur Bedeutung des Projekts.
Aktive Mobilität
„Bei der Entwicklung des Gebietes sollen besonders aktive Mobilitätsformen, wie Radfahren und Gehen, einen höheren Stellenwert als bisher einnehmen. Deshalb ist auch die Abteilung Mobilitätsplanung der Stadt Linz in das Projekt intensiv mit eingebunden“, erläutert Mobilitätsreferent Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP), der unterstreicht: „Umweltschutz und Wirtschaftskraft sind kein Widerspruch“.
Für Klimastadträtin Eva Schobesberger (GRÜNE) geht es auch um die Entwicklung des Lebensraums. „Dieses Projekt ist zukunftsträchtig, ein gutes Beispiel, wie sich Mobilität in Richtung Zukunft bewegen kann: Straßen nicht nur als Verkehrswege, sondern als Aufenthaltsraum zu begreifen, sie den Menschen zurückzugeben.“
Fahrradstraße zwischen Herbert-Bayer-Platz und Kaisergasse
Der Abschnitt zwischen Herbert-Bayer-Platz und Kaisergasse wird zu einer Fahrradstraße umgewandelt, damit für den Durchzugsverkehr gesperrt. Zwischen Kaisergasse und Honauerstraße wird im ersten Bauabschnitt ein baulich getrennter Zweirichtungsradweg mit mindestens drei Metern Breite errichtet. Dies bedingt, dass Parkplätze weichen werden. Die Umgestaltung ermögliche auch weitere Begrünung, so Hajart. 350.000 Euro sind für den ersten Bauabschnitt veranschlagt, Baubeginn ist voraussichtlich im Sommer.
Der zweite Bauabschnitt zwischen Honauer- und Petzoldstraße ist für 2024 geplant.
Bewohner werden eingebunden
Hannah Kordes, Architektin mit Fokus auf Kreislaufdesign und soziale Raumgestaltungsprozesse, wurde mit ihrem Gestaltungsbüro „Studio Kordial“ damit beauftragt, eine Umgestaltung des Straßenzuges mit besonderem Fokus auf die Auswirkungen auf Umwelt und Klimawandel zu erarbeiten. Das Projekt mit Kosten von 22.000 Euro wird aus dem Klimafonds gefördert. „Impulse, Ideen und Wünsche werden gerne aufgenommen und eingebunden“, so Kordes.
Stadtspaziergang und Klimaachsenfest
„Es ist sehr wertvoll, mit den Menschen vor Ort, den Anwohnern, Betrieben in Kontakt zu kommen“. Dazu findet jeden ersten Freitag im Monat ein gemeinsamer Stadtspaziergang entlang der Achse statt, um zu informieren und Ideen zu entwickeln. Treffpunkt ist um 16 Uhr beim Alten Rathaus, Anmeldung erbeten.
Für den 26. Mai ist ein „Kimaachsenfest“ geplant, mit Hauptschauplatz Herbert-Bayer-Platz. „Wir hoffen, da auch schon symbolisch einen Baum pflanzen zu können“, so Kordes. Natürlich werden auch an diesem Tag Ideen gesammelt.
Einbringen kann man diese aber auch digital, auf ihrer Website führt Kordes auch ein „Logbuch“ zum Projekt. Fragen, Projektvorschläge und Ideen können online eingebracht werden, Kontakt: klimaachselinz@studiokordial.com. Einsendeschluss ist der 4. Juni 2023.
Das fertige Konzept wird dann im Juli 2023 veröffentlicht, um danach vom Magistrat weiterverfolgt zu werden.
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