
LINZ. Anlässlich des Tags des Waldes am 21. März betonen Landeshauptmann Thomas Stelzer und Landesrätin Michaela Langer-Weninger die Bedeutung des Waldes in Oberösterreich – als Ökosystem, als wirtschaftliche Branche, als Energiequelle. Im Entscheidungsprozesses der EU-Richtlinie zu erneuerbaren Energien, Red III, plädieren sie dafür, Holz als nachhaltige Energiequelle einzustufen. Die Entscheidung fällt am 29. März.
Oberösterreich ist fast zur Hälfte mit Wald bedeckt. Den Begriff der Nachhaltigkeit hat die Forstwirtschaft geprägt: nach dem Vorsatz nie mehr zu entnehmen als nachwachsen kann, werden die Wälder in OÖ bewirtschaftet. „Tatsächlich wächst mit knapp 13.000 Festmeter pro Tag sogar mehr Holz nach, als genutzt wird. Auf einen Holztransporter geladen würde diese Menge 515 LKWs füllen, die aneinandergereiht einen Stau von 10 Kilometer Länge verursachen würden“.
Von ausländischen Rohstoffen unabhängig zu machen, als Option zu Öl und Gas wachse die nachhaltige Biomasse auf eigenem Boden: Holz. Auch als Wirtschaftsfaktor ist der Wald in OÖ unabdingbar: Jeder 15. Arbeitsplatz in OÖ steht im Zusammenhand mit dem Wald, 43.000 Betriebe arbeiten entlang der Wertschöpfungskette Holz.
Wälder wirken Erderwärmung entgegen
Außerdem fungiert das artenvielfältige Ökosystem Wald als nachhaltiger CO2-Speicher, und bietet. Wälder in 40- bis 60-jährigen Beständen binden am meisten CO2, etwa fünf Tonnen pro Hektar. „Wir investieren daher auch gezielt in den Erhalt, die Pflege und in die Widerstandsfähigkeit unserer Wälder. 8,6 Millionen Euro sind in den vergangenen 2 Jahren für die Aufforstung mit klimafitten Baumarten und Pflegemaßnahmen eingesetzt worden“ so Stelzer.
Langer-Weninger betont auch die Erholungs- und Wohlfahrtsfunktion des „Multitalents“ Wald. N icht nur als Lebensraum für Wildtiere, auch als Rückzugsort für den Menschen sind Wälder von Bedeutung. In den letzten beiden Jahren sind 2,5 Millionen Jungbäume, darunter hauptsächlich Douglasien, Eichen, Tannen, Fichten, Buchen und Lärchen, gepflanzt worden.
EU-Richtlinie widerspreche „Hausverstand“
Die OÖ Landesregierung steht dem EU-Programm zum Thema Wald kritisch gegenüber. Als Teil des European Green Deal fordert die EU ihre Mitgliedsstatten auf, zehn Prozent ihrer Wälder außer Nutzung zu lassen. Diese Pläne lehnen Stelzer und Langer-Weninger gänzlich ab, da 26.000 Arbeitsplätze dadurch gefährdet würden.
Auch die Erneuerbare-Energie-Richtlinie der EU, Red III, sorgt für Diskrepanzen: sie stufte Holz zuletzt als nicht nachhaltige Energiequelle ein, Strom aus Atomkraft wiederum schon. „Der Ausbau erneuerbarer Energie aus Biomasse ist für die Klimawende unverzichtbar. Es sagt einem der Hausverstand, dass die Nutzung von nachwachsendem Holz ökologischer ist als Atomkraft. Wir hoffen sehr, dass da die Vernunft seitens der EU wieder einkehrt“, betont Stelzer.
Stelzer und Langer-Weninger appellieren an das Klimaministerium, bei der finalen Entscheidung über die Bewertung der Energieträger für die nachwachsende Biomasse Holz einzustehen. Der nächste Trilog, das Treffen der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments sowie des Rates der Europäischen Union am 29. März wird die Entscheidung gefällt.