Teilweiser Baustopp für Leichtathletik-Anlage am Freinberg (Update: 14.40 Uhr)
LINZ. Die Bau- und Bezirksverwaltung der Stadt Linz hat am Montag einen teilweisen Baustopp für die Errichtung der Leichtathletik-Anlage der Diözese Linz am Freinberg verfügt. Nachdem bereits ein Verwaltungsstrafverfahren wegen Baumfällungen ohne Genehmigung läuft, sei nun gegen den Baubescheid verstoßen worden. Die Diözese Linz sieht die Baufirma in der Pflicht.

Bei den Bauarbeiten sei offenbar Schlacke für das Fundament eingesetzt worden, teilt die Stadt Linz mit, das widerspreche jedoch dem erteilten Baubescheid. Nun wird ein externes Institut mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt, um festzustellen, ob die Schlacke Schadstoffe enthält. Vor Abschluss des Gutachtens kann nicht weitergebaut werden. Ein weiteres Verwaltungsstrafverfahren wurde bereits eingeleitet.
„Die Diözese hat beim Bau der Leichtathletik-Anlage bereits mehrfach gegen den geltenden Baubescheid und gegen die naturschutzrechtliche Bewilligung verstoßen. Im konkreten Fall ist durch das Aufbringen von Schlackenmaterial das Wasserrecht betroffen, weshalb für den betroffenen Bereich eine Bausperre durch die Bau- und Bezirksverwaltung des Magistrats Linz erlassen wurde.“, so Stadträtin Eva Schobesberger, in deren Zuständigkeitsbereich das Naturschutzrecht und Wasserrecht fällt.
Stellungnahme der Diözese Linz (Update: 4.07, 14.40 Uhr)
Die Diözese Linz bzw. die Diözesane Immobilienstiftung sei über den teilweisen Baustopp durch den Magistrat Linz am Montag informiert worden, teilt eine Sprecherin der Diözese mit. „Als Auftraggeber ist es uns aber wichtig, dass sämtliche verwendete Baustoffe der Umweltverträglichkeit entsprechen und Auflagen, die im Sinne des Naturschutzes erteilt wurden, auch eingehalten werden.“ Daher stehe nun die beauftragte Baufirma in der Pflicht, die Auflagen der Baubehörde zu erfüllen. Diese müsse auch die Kosten tragen, die durch etwaige Sanierungsmaßnahmen und Verzögerungen entstehen.
„Die Diözese Linz hat mit der Errichtung der Leichtathletik-Anlage erfahrene Unternehmen beauftragt in der Annahme, dass die behördlichen Vorgaben entsprechend erfüllt werden. Daher ist es unverständlich, dass die Firma Porr gegen diese Auflagen verstößt.“, heißt es weiter.
Die Firma Porr wurde ihrerseits um eine Stellungnahme angefragt, bei Einlagen wird diese an dieser Stelle veröffentlicht.
LinzPlus-Gemeinderat Potocnik: „Verwendung von Schlacke mitten im Grünland schockiert mich“
Ein Hinweis auf die Verwendung von Schlacke beim Bau der Leichtathletik-Anlage kam von LinzPlus-Gemeinderat Lorenz Potocnik. Er schätzte nach einem Lokalaugenschein, dass über 100 Tonnen Schlacke als Unterbau verwendet wurden und informierte nach der Entnahme von Proben die Zuständigen der Stadt Linz.
Stark verkürzt ist Schlacke das Ergebnis, wenn aus erzhaltigen Gesteinen Metall gewonnen wurde. Auch bei der Verbrennung von Müll entsteht Schlacke. Das Material kann potenziell umweltschädliche und wassergefährdende Stoffe enthalten, ob dies bei der verwendeten Schlacke am Freinberg der Fall ist, wird noch geprüft. Es komme im Wesentlichen auf die Art der Schlacke an und wie diese verwendet werde, meint Potocnik. „Die Verwendung mitten im Grünland schockiert mich aber doch sehr.“
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