Kundenrückgang: Sparkasse Oberösterreich schließt drei Filialen in Linz
LINZ. Mit 29. September schließt die Sparkassen-Filiale in Linz-Biesenfeld, sie wird mit der Filiale Auhof zusammengelegt. Am 2. Oktober schließen zwei weitere Filialen der Sparkasse Oberösterreich: jene in der Ziegeleistraße und – wie berichtet – jene in der Franckstraße.
Die Kunden der Filiale Ziegeleistraße würden in den Standort Promenade migriert, so Stefan Neubauer, Sprecher der Sparkasse OÖ auf Nachfrage. Die Kunden wurden darüber per Post schon vor einigen Wochen informiert, weitere Filialzusammenlegungen seien vorerst nicht geplant.
Debatten über Filialschließungen
Es war vor allem die Schließung der Filiale in der Franckstraße, die für Debatten sorgte, da mit ihr die letzte Bankfiliale aus dem Franckviertel verschwinden wird. Die Sparkasse Oberösterreich erklärt die Schließungen mit dem veränderten Kundenverhalten im Banking. Laut einer von Makam Research durchgeführten Umfrage würden bereits 84 Prozent der Österreicher ihre Bankgeschäfte vorwiegend digital erledigen. In den Filialen sei ein 30-prozentiger Frequenzrückgang spürbar. Auch immer mehr ältere Menschen würden das Internetbanking-Angebot der Sparkasse Oberösterreich verwenden, so Vorstandsdirektor Herbert Walzhofer.
SPÖ übt Kritik
Anders sieht das die SPÖ: Besonders ältere Menschen, die möglicherweise nicht über die erforderlichen technischen Fähigkeiten verfügen oder sich unsicher bei der Nutzung elektronischer Zahlungsmethoden fühlen, seien auf Bankfilialen angewiesen, so SP-Landesgeschäftsführer Florian Koppler.
Polit-Debatte über Zugang zu Bargeld
Mit den Bankfilialen verschwinden oft auch die Bankomaten. In Niederösterreich gibt es laut SPÖ etwa 100 Gemeinden, die nicht einmal mehr einen Geldautomaten haben, sie fordert daher mindestens einen Bankomaten pro Gemeinde. Die FPÖ fordert in einer Onlinepetition die „Sicherstellung des einfachen Zugangs zum Bargeld durch ausreichend Bankomaten und Bankfilialen“. Bundeskanzler Karl Nehammer fordert bekanntlich das Bargeld in der Verfassung zu verankern und erntete dafür reichlich Kritik - nicht nur aus den eigenen Reihen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden