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Südliche Landstraße wird Fußgängerzone

Anna Fessler, 12.09.2023 10:47

LINZ. Vizebürgermeister Martin Hajart kündigte heute die Umgestaltung der südlichen Landstraße an, „auf lange Sicht soll die ganze Landstraße eine Fußgängerzone werden“, so der Verkehrsreferent.

Die südliche Landstraße wird zur Fußgängerzone, auf lange Sicht soll die gesamte Landstraße folgen. (Foto: Volker Weihbold)

In einem ersten Schritt soll der Bereich zwischen Musiktheater und Goethekreuzung zur Fußgängerzone werden. Aufgrund einer Baustelle ist der Bereich seit längerem für den Durchzugsverkehr gesperrt, laut Hajart hatte diese Sperre keine Auswirkungen auf den fließenden Verkehr. „Das bedeutet, die Durchfahrt in diesem Bereich ist nicht notwendig. Wenn wir hier eine Fußgängerzone einrichten, können wir den gesamten Bereich umgestalten und attraktiver machen.“ Der Bereich werde daher auch nach Abschluss der Baustelle für den Verkehr gesperrt bleiben.

Neben den Fußgängern würden davon auch die Geschäftsleute profitieren. Der Vizebürgermeister erhofft sich durch den Schritt auch eine Entschärfung der Situation im Volksgarten.

Grüne Linz: „Höchste Zeit, die Stadt den Menschen zurückzugeben“

Mit dem heute angekündigten Schritt werde eine langjährige Forderung der Grünen Linz umgesetzt, so Klubobmann Helge Langer. „Wichtig ist aber, dass mit der geplanten Umwandlung der südlichen Landstraße zu einer Fußgänger-Zone auch gestalterische Maßnahmen und eine Begrünung überlegt werden. Daher soll der Mobilitätsreferent rasch Gespräche mit den anderen zuständigen Stadtsenatsmitgliedern aufnehmen, um eine tatsächliche Verbesserung zu erreichen“, fordert Langer.

Die Erfahrung habe gezeigt, dass von Straßenzügen in denen die sanfte Mobilität Vorrang bekommt, sowohl Anwohner als auch Geschäftstreibende profitieren. In Wien ist die Mariahilferstraße bereits seit 2015 eine Fußgänger- und Begegnungszone. Im Vorfeld waren die Pläne äußerst umstritten, mittlerweile gilt die „Mahü“ als Vorzeigeprojekt.

LinzPlus: „Endlich werden Nägel mit Köpfen gemacht“

Auch LinzPlus-Gemeinderat Lorenz Potocnik freut sich über die Ankündigung: „Endlich werden Nägel mit Köpfen gemacht und endlich kommt hier einer ins Tun. Es macht Sinn, eine Studie für die Innenstadt zu machen, so wie es gerade passiert. Doch die Ergebnisse sind frühestens in eineinhalb Jahren zu erwarten. Für eine Verkehrsberuhigung des Zentrums braucht es jedoch keine ausgeklügelten Strategien, sondern in erster Linie politischen Willen.“

SP-Stadtrat Prammer: „Hauruckaktion“

Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) sieht das anders, er spricht von einer „Hauruckaktion“ von Hajart, es sei ein Verlassen des gemeinsam beschlossenen Weges. „Wir haben zu Beginn dieses Jahres eine gemeinsame Strategie für die Linzer Innenstadt beschlossen. Die Entwicklung der südlichen Landstraße ist ein wesentlicher Part darin“, so Prammer.

Die Innenstadtbelebung sei ein zu wichtiges Projekt, um sie ohne Einbindung aller Stakeholder zu verordnen. „Projekte mit diesem Ausmaß dürfen keinesfalls im Alleingang entschieden werden. Aus diesem Grund ist im Rahmen der Innenstadtstrategie auch ein breiter Partizipationsprozess vorgesehen.“

FP-Gemeinderat Danner: „Schnellschuss-Politik“

Manuel Danner (FPÖ) sieht das ähnlich: „Alle Linzer Regierungsparteien haben sich auf die Erstellung eines breit aufgestellten Innenstadtkonzepts geeinigt. Es ist legitim, dass dazu Vorschläge zur Diskussion gestellt werden. Mit der heute angekündigten eigenmächtigen Verordnung von Verkehrsmaßnahmen torpediert Hajart aber das gesamte Vorhaben.“


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