
LINZ. Drei Hitzwellen mit gesamt 37 Hitzetagen und 19 Tropennächte – diese Bilanz zieht Klimastadträtin Eva Schobesberger auf Basis der Geosphere Austria-Daten für die Messstation Linz. Für sie ist klar, dass alles unternommen werden muss, um Linz klimagerecht umzubauen.
Als Hitzetag zählen Tage, an denen die Höchsttemperatur 30 Grad Celsius oder mehr erreicht. Von einer Hitzewelle spricht man bei zumindest drei aufeinanderfolgenden Hitzetagen. Eine Tropennacht bedeutet, dass die Lufttemperatur nicht mehr unter 20 Grad fällt.
Hitzewellen im Juni, Juli und August
Der Sommer in Linz brachte drei Hitzewellen, von 6. bis 23 Juni, die mit 17 Tagen am längsten dauernde im Juli (7. bis 24.) und eine weitere von 8. bis 26. August. Auf Basis des Tageswerte-Datensatzes der offiziellen Geosphere Austria für die Station Linz-Stadt ergibt das 37 Hitzewellen-Tage. Die Stadt Linz betreibt zusätzlich dazu sechs eigene Messtationen, um die Situation in den verschiedenen Stadtteilen zu erfassen. Die meisten Tropennächte wies die Station an der Otto-Glöckel-Schule auf, dort herrscht eine dichte Verbauung, es gibt wenig Grünflächen und eine Durchlüftung ist nur eingeschränkt vorhanden.
Zahl der Tropennächte in den Stadtvierteln sehr unterschiedlich
Die Station am Hauptplatz zählte zwölf Tropennächte, hier könnte eine nächtliche Belüftung durch Kaltluftabflüsse aus dem Norden oder von der Donau her die Ursache sein. Die niedrigsten Werte wiesen die Messstation in der Schule Ebelsberg, die Rennerschule und Dornach auf. Hier liegen die Gründe vermutlich in der geringeren Versiegelung von Ebelsberg und Dornach sowie einer besseren Durchlüftung.
Klimastadträtin Schobesberger: „Analyse zeigt, wie wichtig der Schutz und Ausbau des Grüngürtels ist“
„Dieser Sommer hat uns einmal mehr gezeigt, dass die Klimakrise auch in unserer Stadt voll angekommen ist. Ende August beendete ein Unwetter mit Starkregen und anschließendem Hochwasser eine lang anhaltende Hitzewelle. Diese Auswirkungen sind nicht mehr abwendbar! Wir müssen also alles unternehmen, um unsere Stadt klimagerecht umzubauen und dafür müssen Klimaschutz und Klimaanpassung Hand in Hand gehen. Die Analyse der Tropennächte zeigt, wie wichtig der Schutz und der Ausbau des Grüngürtels und des Stadtgrüns sind. Tropennächte führen dazu, dass der Schlaf nicht mehr erholsam ist und haben daher besonders negative gesundheitliche Auswirkungen. Mit der Baumoffensive sorgen wir daher in von Hitze besonders betroffenen Stadtvierteln wie dem Neustadtviertel Schritt für Schritt für mehr Grün“, so Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne).