
LINZ/PRISHTINA. Mit einer Delegation aus Arbeitsmarkt-Experten reiste der Linzer Bürgermeister Klaus Luger in den Kosovo in die Stadt Prishtina. Das Ziel der Reise war es, eine Zusammenarbeit bezüglich IT-Fachkräften auszuloten.
Rund 70 Prozent der Bevölkerung im Kosovo sind unter 35 Jahre alt. Das Land legt zudem einen starken Fokus auf die Ausbildung international qualifizierter Personen: alle Schulkinder ab der dritten Schulstufe erhalten Englisch-Unterricht, vielfach Deutsch-Kurse und können neben der Pflichtschule Coding-Klassen besuchen.
Österreich ermöglichte 2006 als erster Staat in Europa einen erleichterten Zugang für kosovarische Studierende zu heimischen Universitäten. Aufbauend auf diesen traditionell guten Beziehungen stand im Gespräch eine Kooperation der IT-Sektoren im Zentrum. Konkret ging es um den zielgerichteten Einsatz und Austausch von IT-Fachkräften.
„Vergleichbar mit der Linzer Digital Mile“
Teil des Besuchs auf Einladung des Bürgermeisters von Prishtina, Perparim Rama, war eine Besichtigung des Tech Parks. Luger tauschte sich dort mit dem Vorsitzenden des Vereines STIKK über die StartUp-Landschaft vor Ort und die IT-Branche aus. STIKK wurde vor 15 Jahren gegründet und arbeitet mittlerweile für zahlreiche große Unternehmen aus der Informations- und Kommunikationstechnologie, besonders im deutschsprachigen Raum. „Dieser Zusammenschluss ist vergleichbar mit unserer in Linz ansässigen Digital Mile, mit welcher wir durchaus auf einer digital-technologischen Ebene die fachlichen Kompetenzen vereinen und in Austausch bringen können. Davon könnten unsere Unternehmen profitieren und Möglichkeiten geschaffen werden, dem Fachkräftemangel gegenzusteuern“, so der Linzer Bürgermeister.
FPÖ meint, Luger hole neue Probleme durch Zuwanderung nach Linz
Kritik an der Delegationsreise kam von der FPÖ: „Die eigentliche Priorität und Aufgabe des Linzer Bürgermeisters wäre eine Arbeitsmarktintegration von den in Linz lebenden ausländischen Arbeitslosen, statt neue angebliche Fachkräfte aus dem Ausland nach Linz zu holen. Die Regulierung des Arbeitsmarkts sowie dessen Zugangskriterien sind rein bundespolitische Angelegenheiten. Der Linzer Bürgermeister wäre daher gut beraten, sich auf die Probleme der Stadt Linz, wie zum Beispiel Leerstände, Zuwanderung oder Wohnen, zu konzentrieren, statt sich in die Agenden einzumischen, wo er keinerlei Verantwortlichkeit und Kompetenzen hat“, meint der FP-Fraktionsobmann Wolfgang Grabmayr.