Tag der Elementarbildung (24. Jänner): „Wir sind keine Basteltanten“:
LINZ/OÖ. „Ihr spielt ja nur, das ist doch keine Bildung“, „Basteltanten, die in der Gruppe Kaffee trinken“: Die Wertschätzung Elementarpädagogen gegenüber lässt teils immer noch zu wünschen über. Theresa Himmelfreundpointner und Julia Unter, zwei Schülerinnen der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) der Kreuzschwestern in Linz, haben sich dennoch nicht von ihrem Traumberuf abbringen lassen.
„Vor allem im ländlichen Bereich haben die Menschen noch ein falsches Bild von Elementarpädagogen. Wir würden mit den Kindern ja eh nur spielen. Sie unterschätzen, wie wichtig die Bildung in diesem Alter für die Kinder ist“, betont Theresa Himmelfreundpointner (18), Schulsprecherin an der BafEP der Kreuzschwestern.
„Die Kinder lernen in diesem Alter so unglaublich viel und sie wollen auch lernen. Das kriegen wir jetzt schon in der Praxis mit. Wenn das verstanden wird, wird auch die Wertschätzung gegenüber diesem Beruf steigen und dann werden sich auch mehr für diese Ausbildung entscheiden“, ergänzt Julia Unter (17), ihre Stellvertreterin.
250 Schüler absolvieren derzeit ihre Ausbildung in der BAfEP der Kreuzschwestern. Ihre Praxis absolvieren sie unter anderem in den vier Kindergarten- und sieben Hortgruppen vor Ort. Sie alle haben sich von der teils geringen Wertschätzung nicht von ihrem Berufsziel abhalten lassen. Natürlich sei man anfangs verunsichert, aber man könne ja dazu beitragen, den Blick auf den Beruf zu ändern. Zumal dahinter eine vielseitige, qualitativ hochwertige Ausbildung stehe, sind sich Theresa Himmelfreundpointner und Julia Unter einig.
„Ich wollte immer was mit Kindern machen. Warum sollte ich also nicht meine Leidenschaft zum Beruf machen. Der Vorteil an der Ausbildung ist auch, dass man mit Matura abschließt. Selbst wenn ich also dann nicht in den Kindergarten oder die Krabbelstube gehen sollte, kann ich mich in alle Richtungen weiterentwickeln“, erzählt Julia Unter. „Es ist nicht nur eine Schulbildung sondern auch ganz viel Persönlichkeitsbildung“, ergänzt Theresa Himmelfreundpointner.
Landesrätin Haberlander: „Ein sicherer, garantierter Arbeitsplatz“
Anlässlich des Tags der Elementarbildung statteten Bildungslandesrätin Christine Haberlander und Bildungsdirektor Alfred Klampfer der BAfEP der Kreuzschwestern einen Besuch ab und ließen sich durch das Haus führen. „In fünf Jahren lernen die Schüler das notwendige Rüstzeug, das sie später in der Praxis brauchen“, so Landesrätin Haberlander.
11.000 Pädagogen gibt es aktuell in Oberösterreich, „so viele wie noch nie, und wir werden noch mehrere 1.000 mehr brauchen. Insbesondere in der Elementarpädagogik wollen wir aufzeigen, dass es sich um einen sicheren, garantierten Arbeitsplatz handelt, egal ob in Linz oder in Rohrbach. Die Absolventen können sich aussuchen, wo sie anfangen wollen“, so Landesrätin Haberlander.
Um den Beruf attraktiver zu machen, müssen auch die Rahmenbedingungen passen: „Wir haben deshalb das Einstiegsgehalt gehoben, von 2.600 auf 3.200 Euro brutto. Damit liegt Oberösterreich im Spitzenfeld“, so Haberlander. Nicht zu vergessen, sieben Wochen Urlaub.
Ausbildungsmöglichkeiten in der Elementarbildung
Doris Mayer, Direktorin der BAfEP der Kreuzschwestern Linz, betont: „Die frühe Bildung eines jeden Kindes ist so unglaublich wichtig, deshalb braucht es auch eine qualitativ hochwertige Ausbildung der Pädagogen.“
Neben der fünfjährigen Ausbildung inklusive Matura und dem berufsbegleitenden Colleg für Erwachsene (fünf Semester) bietet die BAfEP der Kreuzschwestern erstmals in OÖ ab September 2024 auch einen dreijährigen Aufbaulehrgang an.
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