Schildbürgerstreich: In der Linzer Heindlstraße dürfen Autos am Gehsteig parken
LINZ. Wer glaubt, dass in Linz Gehsteige ausschließlich für Fußgänger zur Verfügung stehen, irrt: in der Heindlstraße in Urfahr dürfen Autos auf einem Teil des Gehweges völlig legal parken – zum Ärger der Anrainer. Inakzeptabel finden die Situation auch die Linzer Grünen.
Wer den Gehsteig in der Heindlstraße in Urfahr nutzt, steht häufig vor einer kuriosen Situation: Autos blockieren den Weg – und das mit Genehmigung der Stadt Linz. Fußgänger müssen die Straßenseite wechseln, das betrifft auch die vielen Schulkinder auf dem Weg zur nahegelegenen Volksschule.
Grüne Linz: „Her mit dem Gehsteig, weg mit dem Parkplatz muss die Devise lauten“
Durch die unvermittelte Sackgasse entstünden mitunter auch gefährliche Situationen, so die Grünen Linz, die derzeitige Situation sei inakzeptabel: „Dass Autos in unserer Stadt nach wie vor wichtiger als Menschen sind, zeigt das Beispiel in der Heindlstraße deutlich. Diese völlig falsche Prioritätensitzung ist nicht zu akzeptieren. Her mit dem Gehsteig, weg mit dem Parkplatz muss die Devise lauten“, so Klubobmann Helge Langer.
Anwohner fragt: Wie sollen Kinder so sichere Mobilität lernen?
Martin M. wohnt in der Nähe und durchquert die Heindlstraße häufig auf dem Weg zu den Einkaufsmöglichkeiten in der Freistädter Straße. Als Vater sieht er ein großes Problem in der Parkerlaubnis mitten auf einem Gehweg: „Wie soll ich meiner zweijährigen Tochter erklären, dass sie zu ihrer eigenen Sicherheit den Gehsteig zu benützen hat, dann allerdings auf halber Strecke auf die Straße ausweichen muss, weil plötzlich Autos darauf parken?“
Gehsteig wurde für „Parkdruck“ geopfert
In einem Schreiben, das Tips vorliegt, hat er sich an die zuständige Behörde gewandt. Geantwortet wurde ihm damit, dass das Parken auf einem Bereich der Heindlstraße „aufgrund des hohen Parkdrucks“ erlaubt ist. Der Bereich wird als Sackgasse geführt, das Verkehrsaufkommen sei hier überschaubar, heißt es weiter.
Für Martin M. ist der „Parkdruck“ kein Argument: erstens könne davon keine Rede sein – häufig würden dort auch Autos mit Kennzeichen aus den Umlandgemeinden parken und zweitens könne das wohl nicht die Gestaltung des innerstädtischen Miteinanders vorgeben.
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