"Dachfläche vor Grünfläche": FPÖ kritisiert geplante Umwidmung im Linzer Süden für PV-Anlage
LINZ. Ein 13 Hektar großer Bereich südlich der Dallingerstraße soll künftig für PV-Anlagen genutzt werden können. Der Linzer Gemeinderat muss dazu noch über eine entsprechende Umwidmung entscheiden. Die FPÖ sieht das Vorhaben kritisch und kündigt an, es nicht zu unterstützen, wenn sich „offensichtliche Einwände nicht ausräumen lassen“.
Agri-PV – Dieses seltsame Wort-Konstrukt beschreibt nichts anderes als land- oder forstwirtschaftliche Flächen, die auch für die Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen genutzt werden.
Planungsstadtrat will PV-Ausbau auch durch Nutzung von Freiflächen beschleunigen
Laut Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) müsse man alle Hebel in Gang setzen, „um die Energiewende bis 2040 umsetzen zu können.“ Dazu gehöre auch der größtmögliche Ausbau von Photovoltaikanlagen: „Alle dafür geeigneten Flächen im Stadtgebiet müssen mobilisiert werden, wir können hier nicht warten.“
Die Linzer Stadtklimatologie bewertete die Fläche in der Dallingerstraße als geeignet für Agri-PV, nachdem die Interessen der Stadt Linz in der Klimastrategie und jene des Natur- und Landschaftsschutzes gegeneinander abgewogen wurden.
FPÖ: „Die Devise muss Dachfläche vor Grünfläche lauten“
FPÖ-Gemeinderat Manuel Danner meint dazu: „Ja zu erneuerbarer Energie, aber nicht um jeden Preis.“ Die aktuell als Grünzug gewidmete Fläche sei Aufenthalts- und Lebensraum von Wildtieren. Die Devise müsse „Dachfläche vor Grünfläche“ lauten. „Dass in unmittelbarer Nähe zu dicht verbautem Gebiet erst recht weitere wichtige Grünflächen zweckentfremdet werden, ist befremdlich. Im urbanen Raum sollten zuallererst Dächer, Parkplätze, Verkehrsränder, Straßen, also zubetonierte Flächen genutzt werden. Unsere Grünflächen als Erholungsraum für Mensch und Tier müssen wir möglichst schützen und bewahren!“, so Danner. Auch sei der erwünschte landwirtschaftliche Mehrwert zu bezweifeln, Agri-PV bezeichnet er als „vorgeschobenes Verkaufsargument.“
Bis zur Gemeinderatssitzung am 21. März will die FPÖ die zugänglichen Unterlagen durcharbeiten und sich ein genaues Bild machen. „Lassen sich diese offensichtlichen Einwände nicht ausräumen, werden wir dieses Vorhaben nicht unterstützen.“, kündigt Danner an.
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