Pläne für PV-Anlage auf Freifläche südlich der Linzer Dallingerstraße
LINZ. Immer mehr Private und Unternehmen suchen bei der Stadt Linz um die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen im Stadtgebiet an. Ein erstes Projekt für eine solche Freifläche wird am 21. März dem Linzer Gemeinderat vorgelegt: ein 13 Hektar großer Bereich südlich der Dallingerstraße soll künftig für PV-Anlagen genutzt werden können.
Damit auf dem 13 Hektar große Areal südlich des Gewerbegebietes Franzosenhausweg Photovoltaik-Anlagen errichtet werden dürfen, bedarf es einer Änderung des Flächenwidmungsplans hinsichtlich einer Sonderausweisung im Grünland. Der Linzer Gemeinderat soll am 21. März darüber entscheiden.
„Freiflächen-Photovoltaik ist Teil unserer Bemühungen, erneuerbare Energien zu fördern und den Ausbau von Solarstrom zu beschleunigen. Das braucht auch den dafür geeigneten Raum im Stadtgebiet. Mit diesem ersten Projekt in der Dallingerstraße können wir die Grundlagen dafür schaffen. Mit dem sauberen und grünen Strom haben wir schließlich die Möglichkeit, den Übergang zu einer nachhaltigen Energiezukunft voranzutreiben“, so Stadtentwicklungsdirektor Hans-Martin Neumann.
PV-Anlagen sollen bei Neu- und Zubauten Standard werden
Die Stadt Linz startet ihre „PV-Offensive“ noch im Frühjahr, dabei wird in die Errichtung von etwa hundert PV-anlagen auf städtischen Gebäuden investiert. Darüber hinaus wird an einer neuen Ediktalverordnung gearbeitet, um Photovoltaik bei Neubauten auf Linzer Dächern verpflichtend vorzuschreiben. Dabei sollen nicht nur die Dachflächen, sondern auch die Fassadenflächen herangezogen werden können.
Freiflächen-Potential für PV-Nutzung
Für die innovative Nutzung von Freiflächen zur Energiegewinnung durch PV-Anlagen gibt es laut der Stadt Linz international wie auch in Österreich mehrere Beispiele: so etwa die im Wasser schwimmenden PV-Anlagen im niederösterreichischen Grafenwörth oder den SolarCampus in Eberstalzell. Eine besonders effiziente Möglichkeit zur Flächennutzung biete die „Agri-Photovoltaik“ (auch „Agro-PV“ genannt). Hier werden Flächen sowohl für Land- und Forstwirtschaft als auch für die Stromerzeugung genutzt. Die Kombination aus landwirtschaftlicher Produktion und sauberer Energieerzeugung mache Agri-PV zu einem vielversprechenden Ansatz für die Zukunft der erneuerbaren Energien und der Landwirtschaft.
„Neben dem umfassenden Ausbau der Photovoltaik auf unseren Dächern und der Bildung von Erneuerbaren Energiegemeinschaften soll auch die Errichtung von sorgfältig geprüfter Freiflächen-Photovoltaik als ergänzende Klimaschutzmaßnahme genutzt werden, um unser Energiesystem rasch zu defossilisieren. So könnten die Verbraucher*innen zudem von gesenkten Energiekosten profitieren”, so der Linzer Klimakoordinator Oliver Schrot.
„Alle geeigneten Flächen im Stadtgebiet müssen mobilisiert werden“
Laut Planungsstadtrat Dietmar Prammer (SPÖ) müsse man alle Hebel in Gang setzen, „um die Energiewende bis 2040 umsetzen zu können. Dazu gehört die Umstellung der Kraftwerke der Linz AG auf erneuerbare Energien sowie eben der größtmögliche Ausbau von Photovoltaikanlagen. Alle dafür geeigneten Flächen im Stadtgebiet müssen mobilisiert werden, wir können hier nicht warten.“
Stadtklimatologie bewertet Fläche als geeignet
Im Hinblick auf die Belüftungssituation vor Ort sieht die Linzer Stadtklimatologie PV-Anlagen auf dem Areal an der Dallingerstraße unproblematisch, die Sonnenlichtreflexionen können allerdings an Sommertagen einen Temperaturanstieg in unmittelbarer Nähe der Anlagen verursachen. Dies könne durch breite Streifen zwischen den Anlagen abgemildert werden. Bei der Abwägung zwischen den Interessen der Stadt Linz in der Klimastrategie und jenen des Natur- und Landschaftsschutzes erscheine die beantragte Fläche geeignet, sodass dem Ausbau von erneuerbarer Energie hier der Vorrang gegeben werde.
„Wir möchten als Stadt größere Projekte für Photovoltaik auf Freiflächen grundsätzlich unterstützen, wenn dies sinnvoll erscheint – etwa, wenn Umspannwerke in der Nähe sind und die Vorhaben mit dem Orts- und Landschaftsbild verträglich sind. Wichtig ist dabei vor allem eine ausreichende Eingrünung und die Berücksichtigung von Sichtbeziehungen”, informiert Hans-Martin Neumann.
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